Verfügt bereits die Basisversion des 4,45 Meter langen AMG A45 mit ihren 285 kW / 387 PS über jede Menge Dampf in allen Gassen, so wirft das Topmodell A45 S mit 310 kW / 421 PS und 500 Nm maximales Drehmoment nochmals zwei schmackhafte Vitamindrops ein, die wie ein verbotener Impfstoff zu wirken scheinen. Die kräftigste aller A-Klasse ist nichts für schwachen Gemüter und auch der dezente Auftritt ist seine Stärke schon auf dem Parkplatz von Rewe oder Lidl nicht. Die knubbellige Wuchtbrumme ist ein Kraftprotz, der aus allen Lebenslagen nach vorne schiebt, als ginge es um alles oder nichts. Auf der Autobahn ist das sonor brummende Zylinderquartett selbst abseits der Sportmodi etwas nervig, denn er tönt allzu präsent. Bei flotter Gangart auf kurvigem Terrain stachelt einen das Getön dabei allzu munter an. Ein paar Kilometer auf den hügeligen Pisten im Nordwesten von Madrid werden da schnell zu einer ungewollten Wertungsprüfung auf den Spuren von Sebastien Loeb - ganz ohne Startnummer und Rennanzug.
Leistung im Überfluss
Daran, dass der Fahrspaß mit dem Fünftürer aus Affalterbach noch größer ist als beim Vorgänger, hat das neue, noch stärkere Triebwerk seinen nennenswerten Anteil. Noch imposanter präsentiert sich jedoch das Fahrwerk und das Hinterachsgetriebe mit getrennter Lamellenkupplung, das die Motorleistung gerade in engen Kehren spürbar variabel zwischen links und rechts verschiebt. Dabei ist dem über 1,6 Tonnen schweren Energiebündel seine bauartbedingte Frontantriebsgeneigtheit durchaus anzumerken und es dauert je nach Fahrmodus, Tempo und Kurvenradios einen winzigen Moment, wenn die Kraft sich nach hinten verteilt hat. Ist sie hier angekommen, wird es allerdings großartig, denn der AMG A45 fährt sich agil, hungrig und sportlich - es macht einen großartigen Spaß und daran ändert auch nichts, dass er spürbar kein Leichtgewicht ist. Doch die Leistung ist gewaltig, die Lenkung direkt, das Fahrwerk stramm und der Tatendrang riesig.
Wen interessiert, dass der Energieklops in spektakulären unter vier Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 feuert oder einen Normverbrauch von 8,3 Liter SuperPlus hat? Perfekt: die AMG-Techniker bremsen ihn erst bei 270 km/h ein - das passt. "Wir haben unsere 45er Modelle von Grund auf neu konzipiert - von Motor und Getriebe über Fahrwerk und dem aufwendig konstruierten Antriebsstrang bis hin zur Karosseriestruktur und natürlich dem Design - alles mit dem einen Ziel: Die Fahrdynamik und das sportliche Fahrerlebnis auf ein Niveau zu heben, das so bislang in der Kompaktklasse nicht vorstellbar war", erläutert AMG-Chef Tobias Moers.
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- Veröffentlicht: 31. Juli 2019