Aber ein Mini definiert sich traditionell nicht über die Längsbeschleunigung, sondern die Agilität. Der Respekt vor dem Mini-Schöpfer Alec Issigonis gebührt es, bei einem Auto, dass auf der UKL-Plattform steht, 4,27 Meter lang und 1.550 Kilogramm schwer ist, nicht vom "Gokart-Feeling" zu sprechen. Zumal auch das Vor-Facelift-Modell bei der Fahrdynamik nicht restlos überzeugte. Da haben die Techniker Hand angelegt und dem John Cooper Works-Variante ein eigenständiges Fahrwerk inklusive Domstrebe, angepassten Dämpfern und Motorlager vorne spendiert. Als mechanische Differenzialsperre hat der Clubman JCW ein Torsen B-Differenzial an der Vorderachse, während - wie bei einem Allradantrieb aus dem Hause BMW üblich - eine Haldexkupplung für die Kraftverteilung zwischen den beiden Achsen zuständig sind. Dazu kommen bekannte agilitätsfördernden Kniffe, wie Torque Vectoring per Bremseingriffe. Eine steifere Karosserie komplettiert das Agilitätsmenü.
Beschränkungen des Baukastens
Wir waren im Modell mit konventionellen, Sportfahrwerk (zehn Millimeter Tieferlegung) unterwegs und freuten uns über ein agileres Einlenken, gutmütige Kurvenfahrten und eine reduzierte Untersteuerneigung. Ganz verschwunden ist das nach Außendrängen des Vorderwagens allerdings nicht und auch die Mini-Steuerung leidet unter dem aktuellen BMW-Syndrom der starken Rückstellkräfte im Sport-Modus. Da fällt es umso mehr ins Gewicht, dass man bei dieser Fahrwerksvariante, anders als bei den adaptiven Dämpfern das Fahrprogramm Sport nicht konfigurieren kann. Dazu kommt, dass das Sportfahrwerk straffer abgestimmt aber nicht durchgängig unkommod ist. Lediglich bei schnell aufeinanderfolgenden Bodenunebenheiten verlieren die Federn und Dämpfer die Contenance und die Karosserie bleibt in Bewegung.
Îm Innenraum erwartet einen das übliche etwas verspielte Mini Interieur mit dem üblichen runden-Monitor in Pizza-Größe. Die Nähe zu BMW zahlt sich hier aus. Das Infotainment und dessen Bedienung sind eingängig, auch wenn der Drehrücksteller und die Grafik eher gewollt peppig als sachlich sind. Platz ist vorne und hinten genug und wenn man die Lehnen der Rückbank umlegt, wächst der Kofferraum von 360 Liter auf 1.250 Liter. Das Niveau des Ladebodens lässt sich verändern, die Ladekante bleibt aber recht hoch.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 31. Juli 2019