Auf der Auto China in Shanghai im April wurde der neue Mercedes GLB deutlich später als gewöhnlich enthüllt, denn er kommt noch in diesem Jahr auf die Straße. Auf vielen Märkten hat das größte Modell auf der Stuttgarter Frontantriebsplattform beste Chancen zum Massenmodell mit Stern zu werden.
Geplanter Bestseller
Auf der Auto China in Shanghai im April wurde der neue Mercedes GLB deutlich später als gewöhnlich enthüllt, denn er kommt noch in diesem Jahr auf die Straße. Auf vielen Märkten hat das größte Modell auf der Stuttgarter Frontantriebsplattform beste Chancen zum Massenmodell mit Stern zu werden.
Noch ist der weltweit meistverkaufte Mercedes der Mittelklasse-Crossover GLC, der die C-Klasse jüngst vom Platz an der Sonne ablöste. Doch unter Umständen kann sich der GLC nur kurz über die Lorbeeren freuen, denn gegebenenfalls wird er schneller als es ihm lieb ist, von neuen Mercedes GLB überholt. Der stammt offiziell zwar aus einer Klasse darunter und somit dem ertragsschwächeren C-Segment; ist aufgrund seiner üppigen Dimensionen (4,63 Meter Länge) und mit bis zu sieben Sitzplätzen jedoch längst in der SUV-Mittelklasse angekommen. Und gerade hier dürfte er nicht nur der Konkurrenz wie einem Skoda Kodiaq oder einem Hyundai Santa Fe das Leben schwer machen, sondern eben auch den Konzernbruder Mercedes GLC mächtig ins Schwitzen bringen.
Der zweite Winter
In diesem Vormittag geht es für den getarnten Mercedes GLB durch das tief verschneite Lappland. Das Ingenieursteam rund um Baureihenleiter Jochen Eck hat mit der noch jungen Frontantriebsplattform von Daimler bereits umfangreiche Erfahrungen und es ist für den GLB bereits der zweite Testwinter. Modelle wie die A- oder B-Klasse sind mit weitgehend identischer Technik ebenso auf die Straße gebracht wie A-Klasse Limousine oder der CLA. "Wir konnten daher auf den Erprobungen der anderen Modelle aufbauen" erklärt Jochen Eck, "wir haben hier das größte Modell mit mehr Spurweite, mehr Radstand und entsprechend größeren Abmessungen. Deshalb muss natürlich alles neu abgesichert werden." Parallel zur Erprobung unweit des Polarkreises sind zeitgleich Fahrzeuge in der halben Welt unterwegs, denn es heißt die letzten wichtigen Testkilometer zusammenzubekommen. Dabei bedient sich das Entwicklerteam rund um Jochen Eck mehr denn je auch virtueller Erprobung. "Schwerpunkt ist hier die Erprobung auf der Straße und natürlich in Stuttgart auch auf Prüfständen", erklärt Eck, "wie verhalten sich die bereits vorher erprobten Komponenten und Baugruppen, wenn sie in ein Fahrzeug integriert sind und wie sieht es mit der Dauerhaltbarkeit aus." Mittlerweile liegt das Verhältnis zwischen digitaler und realer Erprobung jedoch schon bei 35 zu 65 Prozent.
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- Veröffentlicht: 08. Mai 2019