Wirklich leicht macht es dabei Kia seinen Kunden nicht. Denn wer sich früher für einen bestimmten Fahrzeugtyp entschied, hatte im Anschluss höchstens noch die Wahl zwischen Benziner und Diesel. Heute sehen sich Niro-Käufer im Kia-Showroom mit der Frage konfrontiert: Hybrid, Plug-in-Hybrid oder batterieelektrisch? Viele Autokäufer - und sicher auch so mancher Händler - sind mit der Bedeutung der Begriffe überfordert. Das weiß auch Winkler: "Nicht nur für uns Entwickler, sondern auch für die Kunden ist es schwierig, den richtigen Antriebsstrang zu finden. Die Bandbreite ist einfach zu groß." Jedes System hat seine Stärken und vor allem seine Schwächen.
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Schnelle Entscheidungshilfe bietet für die meisten Käufer die Preisliste. Während der Niro Hybrid mit 25.390 Euro auch im Wettbewerbsumfeld vergleichsweise günstig ist, muss für die Plug-in-Hybrid-Version mehr als 7.000 Euro extra bezahlt werden. Die vollelektrische Variante schlägt nochmals mit rund 2.000 Euro zu Buche. "Die Batterie ist für Plug-in-Hybrid- und batterieelektrische Fahrzeuge immer noch der entscheidende Kostentreiber", räumt Winkler ein. Dass der e-Niro mit einem Gesamtpreis von 34.290 Euro immerhin 455 Kilometer Reichweite verspricht, reicht den meisten Kunden trotzdem nicht. Für die vollelektrische Variante entscheiden sich gerade einmal fünf Prozent der Niro-Käufer. Bei Kia ist man sich des Preisdrucks bewusst. Und obwohl Antriebsentwickler Winkler ein großer Fan des sauberen Dieselmotors ist, winkt er deshalb auch beim Thema Dieselhybrid ab: "Das ist durchaus die Kombination zweier sinnvoller Technologien. Aber es bleibt ein Kostenthema. Der Dieselmotor ist teurer als der Benziner - sowohl der Grundmotor als auch die Abgasnachbehandlung. Wenn dann noch das Thema Hochvoltelektrifizierung dazu kommt, ist das Gesamtprodukt auf Kostenseite zu herausfordernd. Das sehe ich bei uns nicht."
Trotzdem treibt Kia seine Hochvoltstrategie weiter voran. Während die in Genf gezeigte vollelektrische Studie Image eher wie eine Fingerübung der Designer wirkt und höchstens beim Thema Wireless Charging konkrete Ausblicke im Antriebsbereich gibt, erfolgt der größere Aufschlag im kommenden Jahr: Dann soll der Nexo in den Schaufenstern der Händler stehen, Kias Brennstoffzellenauto, das seinen Strom selbst produziert. Angesichts des zu erwartenden hohen Preises wird der kommerzielle Erfolg eher bescheiden sein. Dafür können sich die Kia-Manager auf die Schultern klopfen, auch dieses Antriebsprinzip im Sortiment zu haben.
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- Veröffentlicht: 20. März 2019