Messestädten wie Genf, Detroit oder Frankfurt holen mit einer großen Automesse einen nennenswerten Anteil des Jahresumsatzes herein. Knebelverträge mit Cateringfirmen oder Reinemachern oder Sicherheitspersonal drücken die Kosten weiter nach oben. Autohersteller sowie Zulieferer gelten seit Jahrzehnten als sehr ausgebefreudig, wenn es um die Buchungen von Hotelbetten, Restaurants und Eventlokalitäten geht. Zudem ist der weltweiten Autoindustrie anzumerken, dass das Format einer Messe für viele Neuheiten und mindestens ebenso viele Kunden nicht mehr zeitgemäß ist. Längst kein Geheimnis, dass einige Messetreiber die Besucherzahlen sehr wohlwollend nach oben aufrunden, um nicht an Bedeutung zu verlieren. Geht es um reale Besucher, die mit selbst bezahlten Tickets die automobilen Neuheiten sehen wollen, sieht es hier und da schon einmal ganz anders aus. Daran ändert auch wenig, dass sich einige Messen zu wahren Mitmacharenen umfunktionieren. So können auf den Messegeländen mehr denn je Fahrzeuge gefahren, Technologien ausprobiert und hinter den Kulissen geschnuppert werden. Reicht das, um zu locken? Im Laufe der letzten Jahre haben sich viele einst bedeutende Automessen schon verabschiedet.
So bleibt abzuwarten, wie sich die Autoindustrie in den kommenden Jahren auf den Trend weg von der Messe einstellt. Gerade in Europa und den USA stehen die Leistungsschauen unter einem gewaltigen Druck. Besser sieht es da noch in Asien aus, wo neue Kundengruppen erschlossen werden und das Markenimage derzeit noch geprägt werden kann. Das ist in der alten Autowelt längst geschehen.
Fotos: Audi
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- Veröffentlicht: 06. März 2019