Auch hier haben zahlreiche Hersteller bereits mit Vorlauf abgewunken. Nach aktuellem Stand wird kein Autohersteller aus Japan und keiner aus Frankreich am Main vertreten sein. Somit dürften Nissan, Toyota, Mazda, Mitsubishi und Suzuki ebenso fehlen wie Renault, Alpine, Dacia, Peugeot, Citroen oder DS. Luxusmarken wir Aston Martin oder Rolls-Royce haben sich ebenfalls gegen die IAA entschieden und andere Nobelmarken zögern - noch. Große Heimspieler wie BMW und Mercedes haben ihr Messeengagement gleichzeitig deutlich reduziert. Seitens BMW hört man von einer Drittelung der bisherigen Fläche und auch der Daimler-Konzern will die Frankfurter Festhalle nicht mehr millionenschwer mit einem mehrstöckigen Mega-Umbau zu einer Erlebniswelt für Mercedes und Smart machen.
Kostenexplosion
Der VDA als Betreiber der IAA kämpft derzeit mit allen Mitteln darum, dass die FCA-Marken der Messe nicht auch noch fernbleiben. Volvo und Tesla wollen 2019 ebenso nicht unter dem Frankfurter Messeturm ausstellen wie die GM-Marken Cadillac oder Chevrolet. Und auch im Volkswagen-Konzern geht längst der Messepoltergeist um. Auf der letzten IAA im Herbst 2017 boten die Volkswagen-Marken in der Halle 3.1 ein wenig imposantes Bild mit überschaubaren Neuheiten.
Die Gründe für die zahlreichen Absagen sind vielfältig. Zum einen scheint sich nunmehr auch in die höchsten Management-Etagen herumgesprochen zu haben, dass die millionenschweren Messeevents keinen Rückfluss an Geld oder Image garantieren. Die meisten Hersteller zeigen ihre wirklich wichtigen Neuheiten lieber auf eigenen exklusiven Events, wo man den Messebau selbst gestalten kann, keinem festen Zeitplan unterworfen ist und nicht zuletzt die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden bekommt. Zum anderen geht es ums Geld. In den Hoch-Zeiten der IAA ließen sich die deutschen Premiumhersteller das gesamte Messeengagement alle zwei Jahre bis zu 50 Millionen Euro oder mehr kosten. Da wurden in wochenlanger Arbeit Erlebniswelten erschaffen, deren Planung nicht selten zwei Jahre in Anspruch nahm. Jedoch nur schwer messbar, was von der bunten Markenwelt beim (potenziellen) Kunden hängenbleibt. Im Gegenzug sind die Messen oftmals intern als Szenetreff beliebt. Zahllose Agenturen, interne und externe Dienstleister verdienen mit den Veranstaltungen Millionen - zumindest bisher.
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- Veröffentlicht: 06. März 2019