Auch der Innenraum mit den drei großen Displays, dem geradlinigen Design und den Applikationen in Holzoptik wird ebenfalls größtenteils so in Serie gehen. Das Bedienkonzept setzt, wie bei einem Tablet hauptsächlich auf Touchscreens und kachelförmige Apps. Einen Kardantunnel sucht man vergeblich. Der Boden ist eben. Vorne kann man es ich durchaus auf bequem machen und auch im Fond haben Erwachsene Platz. Lange Distanzen werden allerdings für großgewachsene Personen mühsam. Der Radstand mit 2,53 Metern entspricht dem des Honda Jazz, aber das Auto wird etwa zehn Zentimeter kürzer sein (also unter vier Metern), die Raumökonomie überzeugt.
Über 100 PS / 300 Nm
Apropos: Überzeugungsarbeit musste Kohei Hitomi auch beim Top-Management leisten. Die Idee eines kleinen wendigen Stadtstromers mit rund 200 Kilometern Reichweiter kam den Japanern spanisch vor. Letztendlich setzte sich der Techniker durch "Jeder will krampfhaft Reichweite haben, aber das macht die Autos nur größer und schwerer", sagt Hitomi und fügt hinzu "Wir wollen diesem Trend entgegenwirken." Also werden die Akkus werden innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent gefüllt sein. Das Laden geschieht per CCS2-Stecker, die Buchse versteckt sich hinter einer schwarzen Klappe auf der "Motorhaube". Ungewöhnlich. "So muss sich niemand bücken", erklärt Exterieur Designer Ken Sahara. Das Laden wird auch an einer haushaltsüblichen Schukosteckdose möglich sein.
Über die genauen Leistungsdaten schweigen sich die Japaner noch aus, lassen sich aber dann doch entlocken, dass die Serienversion mehr als 100 PS und über 300 Newtonmeter Drehmoment haben wird. Bei einem Gewicht von etwa 1,5 Tonnen, verspricht das vernünftige Fahrleistungen. Zumal der E-Honda Heckantrieb hat und damit genug Traktion. "Das Fahrverhalten wird sportlich und agil sein und der Wendekreis sehr klein", versichert Kohei Hitomi. Allerdings wird der kleine Honda kein Schnäppchen und sicher teurer als etwa ein Smart ed sein. Die Japaner vergleichen das Auto und das zugehörige Preiskonzept mit Apples iPhone und iPad. "Für Technologie sind die Menschen auch bereit, Geld auszugeben. Aber das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen", sagt Ken Sahara. Ob dieser Winkelzug aufgeht, wird sich zeigen. Mehr als 30.000 Euro sollte der Preis nicht betragen. Voraussichtlich wird es nur zwei Ausstattungslinien geben. Helfer, wie der Tote-Winkel-Assistent und LED-Scheinwerfer sind serienmäßig. Das Auto steht auf einer neuen Plattform, die eigens für den Stromer entwickelt wurde und die Basis für weitere BEVs sein wird. Möglich ist alles im Rahmen des unteren A-Segments bis hin zum oberen B-Segment: angefangen vom kleinen SUV bis hin zu einem Roadster. Klingt verheißungsvoll.
Fotos: press-inform / Honda