Abheben kann man sich von der Konkurrenz aus Japan, Korea, England und Deutschland nicht durch einen Zweiliter-Diesel, denn den bieten an sich mit vergleichbaren Leistungsdaten an sich alle. Es ist das Styling, das Design und der besondere Schweden-Charme, mit dem der Volvo XC60 seine Kunden fängt. Der Crossover sieht edel und cool aus wobei er - auch durch die geringeren Stückzahlen in unseren Breiten - auf diese Mischung aus dröger Gewöhnlich- und Beliebigkeit verzichtet. Dabei wirkt er speziell von außen noch etwas mehr aus einem Guss als sein großer Bruder XC90 und punktet mächtig auch im Innern, weil man einfach gut sitzt und alles ist eben etwas anders als bei der bekannt guten Konkurrenz. Trotzdem verzichtet der Volvo XC60 auf übertriebene Extravaganzen, wie man diese aus Italien, Japan oder Frankreich kennt, sondern geht einfach seinen eigenen Weg. Das spürt man bei einem Blick auf die animierten Instrumente ebenso wie auf der optionale Head-Up-Displays, der große Touchdisplay in der Mittelkonsole oder den Drehschalter für den Motorstart.
Teure Extras
Alles andere als extravagant zeigt sich auch die gute Kombination aus Fahrwerk und Antrieb. Der Motor ist eine solide Basis und das Serienfahrwerk ohne Luftfederung sollte für die meisten Kunden ebenfalls reichen. Mit der optionalen Luftfederung geht es etwas kommoder über Unebenheiten und in einem sportlichen Programm passen sich nicht nur Gaspedalkennlinie und Schaltpunkte der Getriebeautomatik, sondern auch die straffer werdenden Dämpfer an. Die Lenkung ist in jedem der Fahrprogramme dabei zwar präzise, aber zu leichtgängig. Dabei hält sich das Geräuschniveau auch Dank der aufpreispflichtigen Akustikverglasung angenehm zurück. Das Platzangebot ist für ein Fahrzeug dieser Klasse sehr gut, die vielfältig verstellbaren Sitze bieten für Personen jeder Größe Seitenhalt und Langstreckenkomfort zugleich. Der Laderaum mit seinen 505 Litern lässt sich durch Umlegen der Rücksitze deutlich erweitern. Jedoch ist die Zuladung mit 417 Kilogramm alles andere als üppig.
Zudem fühlt man sich im Innern nicht nur visuell wohl, sondern genießt gerade in den höheren Ausstattungsvarianten viele Komfortdetails. Dass die ein oder andere Selbstverständlichkeit wie bei der Premiumkonkurrenz extra kostet, bleibt jedoch ein Ärgernis. Navigationssystem (1.900 Euro), elektrische Heckklappe (im Paket für 1.250 Euro) oder sogar ein digitaler Radioempfang (330 Euro) drücken den Basispreis von 50.100 Euro für den Volvo XC60 D4 AWD R-Design deutlich nach oben. Sehr komfortabel, aber teuer sind Sonderausstattungen wie das Luftfederfahrwerk mit adaptiver Dämpfereinstellung (2.270 Euro) oder das Fahrerassistenzpaket (1.750 Euro), bei dem man nach wie vor die Hände am Steuer und die Augen auf der Straße lassen muss. Auch die solide abgestimmte Achtgangautomatik für klassenübliche 2.200 Euro sollte man sich und seinem XC60 gönnen. So ist es jedoch kein Problem, den Realpreis Richtung 70.000 Euro oder gar darüber zu drücken. Doch immerhin - das sieht bei der Premiumkonkurrenz kaum anders aus.
Fotos: Volvo / press-inform
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- Veröffentlicht: 15. Oktober 2018