Der 85 PS starke über ein manuelles Fünfgang-Getriebe verfügende Wolfsburger kommt in der Trendline-Ausstattung in Uranograu und innen mit schwarzen Polstersitzen daher. Eine schwarze, weiße oder rote Außenhaut kostet mindestens 230 Euro extra. Die Metalliclackierungen gehen bei 595 Euro los. Wer es seinen Nachbarn so richtig zeigen will, kann auch 2.235 Euro loswerden. Ja, es geht immer noch nur um die Außenfarbe beim Golf. Ein Vorteil der tristen Gratisfarbe ist jedoch, dass sie sich farblich nicht mit den serienmäßig auf Stahlfelgen gezogenen Reifen beißt.
Bis 850 Euro Überführungskosten beim Golf
Da die Welt immer vernetzter wird, darf diese Möglichkeit natürlich nicht im Auto fehlen. Beim Golf werden laut Liste 205 Euro dafür fällig. Kurz den Haken gesetzt und… Stopp. Das erste Pop-up-Fenster geht auf. Für dieses Häkchen müssen zusätzlich 440 Euro für das Radio Composition Media und 465 Euro für eine Telefonschnittstelle mit induktiver Ladefunktion investiert werden. Also in Summe 1.110 Euro. Und weg damit. Aber ein Navigationssystem darf es doch sein, oder? 565 Euro scheinen akzeptabel. Doch auch hier heißt es mal wieder "Plop". In Summe werden hier 1.005 Euro aufgerufen. Ein Handyhalter, ein neues Smartphone inklusive Google Maps wirken nicht nur günstiger, sie sind es auch. Aber es müssen ja nicht immer die teuren Zubehör-Klicks sein. Ein Kopfstützhaken in schwarz für 7,10 Euro oder ein Abfallbehälter für den Becherhalter für 19,10 Euro treiben ebenso den Preis unbemerkt nach oben. Allerdings muss klargestellt werden, dass der angepriesene 18.075 Euro teure nackte Golf ohne Häkchen tatsächlich erhältlich ist. Na gut, die 360 bis 850 Euro Überführungs- oder auch Abholkosten kommen noch oben drauf. Aber immerhin.
Bei Hyundai schaut dies aktuell anders aus. Hier sieht der Sparer ausschließlich rot - und das gleich doppelt. Vorausgesetzt, er wählt tatsächlich das mit der kleinen hochgestellten Ziffer 1 versehene 7.990 Euro-Angebot für den i10. Denn zum einen scheint dieser Preis online gar nicht erhältlich, da auf der ersten Seite 9.990 Euro den Preiseinstieg markieren (das Stichwort lautet "Aktionspreis"). Zum anderen gibt es den 67 PS und manuell per Fünfgang-Getriebe im Zaum gehaltenen Südkoreaner nur in der Farbe Rot mit schwarzen Polstern. Ein Vorteil beim Hyundai-Konfigurator ist, dass es beim Einstiegsmodell keinerlei anwählbaren Zusatzausstattungen anzuklicken gibt. Hier ist schon auf den ersten Blick klar, was es für den Preis gibt: Schwarze, manuell einstellbare Außenspiegel, rundum getönte Verglasung (beim Golf kostet die extra) und eine Kabelvorbereitung für Lautsprecher, sprich kein funktionstüchtiges Radio. Das gibt es erst ab der nächsthöheren 11.530 Euro teuren Ausstattung inklusive Klimaanalage und elektrischen Fensterhebern vorn. Der nackte i10 ist hier tatsächlich nackt und braucht noch nicht einmal rot zu werden, denn das ist er ja schon.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 10. April 2018