Nachdem es in der letzten Zeit betont ruhig um Geely geworden war, gab es diesmal mehrere Neuheuten wie die neuen GE-Limousine. Mehr denn je wird es dabei um NEVs (Plug-In-Hybriden und Elektromodelle) gehen, die bis 2020 90 Prozent des Portfolios ausmachen sollen. Für Aufmerksamkeit sorgte auf der Messe die Crossoverstudie des Geely Icon, der einen Ausblick auf die Designlinie der Chinesen in den nächsten Jahren geben soll. So ganz haben die Chinesen der Kopiersucht noch nicht abgeschworen: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Mazda CX-5 drehte sich der MG X Motion im Scheinwerferlicht - selbst der rote Lack war fast identisch. Ob Range Rover oder Audi (Hanteng X5) - die europäischen Designkonzepte waren quer über die Messe verteilt, nur bisweilen unter anderem Namen.
SUVs sind im Kommen
Öffnete man noch bis vor kurzer Zeit die Tür eines chinesischen Messefahrzeugs, informierte die Nase schnell über den Entwicklungsstand der hiesigen Klebstoff- und Plastikindustrie. Das gehört beinahe vollständig der Vergangenheit an. Generell hat die Qualität der präsentierten Automobile deutlich zugelegt. In einigen der neuen Autos, wie dem Haval F5 als kleinen Bruder des Bestsellers H6 dominieren große zentrale Touchscreens, die von digitalen Rundinstrumenten flankiert werden. Die Konnektivität ist für den chinesischen Autofahrer ein entscheidendes Kaufargument. Deswegen kann der Bildschirm in der Mittelkonsole nicht groß genug sein. Dass das Cockpit im BAIC EX5 dem der soeben abgelösten A-Klasse, zum Verwechseln ähnlich sieht und die Armaturenbrett-Applikation aus einem Plastik Holzimitat, diesen Spuk als solchen enttarnt, zeugt vom großen Lernwillen hiesiger Ingenieure.
In China sind SUVs groß und werden die Limousinen bald als des Autofahrers liebstes Kind ablösen. Die Crossover sind in den Messehallen in Chinas Hauptstadt allgegenwärtig. Autos, wie der Haima S5 oder der Roewe RX warten dabei wie viele andere mit einem mächtigen Kühlergrill auf. Die Zahl der Elektrofahrzeuge ist dabei eher zurückhaltend. Jedoch hat fast jeder Hersteller sein Akkumodell im Gepäck und der ein oder andere bietet wie bei BAIC eine Vorrichtung zum Austauschen des gesamten Batteriemoduls, ähnlich, wie es Newcomer Nio plant. Diese wird der neue EU 5 noch nicht nutzen, der von einem 162 kW / 220 PS Elektromotor angetrieben wird. Der BYD Tang ist ein Biest von einem Plug-in-Hybriden: Das siebensitzige SUV soll die 100 km/h-Marke nach 4,5 Sekunden erreichen und rein elektrisch bis zu 80 Kilometer weit kommen. Für den Vortrieb sorgen 151 kW / 200 PS Zweiliter-Turbobenziner und zwei 108 kW / 147 PS Elektromotoren. Die Systemleistung beträgt rund 500 PS und ein maximales Drehmoment von 820 Newtonmetern. Das Design stammt vom Ex Audi-Mann Wolfgang Egger. Der Lifan 650 EV - Nachfolger des Lifan 620 - stand ebenfalls in Peking. Die 33 Kilowattstunden-Batterie soll die Stufenheck-Limousine rund 250 Kilometer weit bringen, allerdings schafft das Gefährt nur eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Deutlich ambitionierter tritt dagegen der JAC IEVA50 auf, der eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern haben soll.
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- Veröffentlicht: 25. April 2018