Etwas anders sieht es bei Hyundai aus. Die Koreaner setzen vorrangig ebenfalls auf Wasserstoff für City- und Langstreckenbusse; hatten in kleinen Portionen bereits den ix35 unter Alltagsbedingungen auf eine Handvoll interessierter Kunden losgelassen. Der 4,67 Meter lange Nexo ist Versuch Nummer zwei und er verschafft sich mit dem Karosseriekleid eines SUV vom Start weg gleich etwas Rückenwind, denn weder Toyota Mirai noch Honda F-Cell sind visuelle Schönheiten, noch bedienen sie ein Volumensegment. Auf den ersten Blick ist der Hyundai Nexo ein ganz normaler SUV mit Platz für bis zu fünf Personen. Wegen des verschrobenen Gesichts mit zugekniffenen LED-Schlitzen oben und runden Scheinwerfern im Dreiecksrahmen mag man über die Absichten des Designteams nicht urteilen, aber sonst bedient der Koreaner gefällige Formen und die breite Masse.
Hoher Alltagsnutzen - 600 km
Im Innenraum gefällt der breite Flachbildschirm als Instrumenteneinheit, der bis weit zum Beifahrer herüberreicht. Weniger aufgeräumt zeigt sich der überbreite Mitteltunnel mit allerhand Bedienmodulen, die alles andere als übersichtlich positioniert sind. Für ein Zukunftsauto spielt hier noch allzu sehr die alte Welt und der Fokus ist auf die USA gerichtet. Das Platzangebot bietet so viel Raum, wie man es von einem Mittelklasse-SUV mit einer Länge von knapp 4,70 Metern erwartet. Vier Personen gehen allemal; sitzen drei Personen in Reihe drei, wird es allerdings kuschliger als es einem lieb ist. Der Laderaum hinter der elektrischen Heckklappe ist mit 839 Litern mehr als üppig. Einschränkungen durch die drei crashsicheren Gastanks? Fehlanzeige.
Das Herz des Hyundai Nexo sitzt unter der Motorhaube. Dort, wo man einen drehmomentstarken Diesel oder einen ebensolchen Turbobenziner erwartet, gibt es gleiches; nur eben als Elektroantrieb, der von einer Brennstoffzelle mit der nötigen Energie versorgt wird. Das Triebwerk leistet 120 kW / 163 PS und ein maximales Drehmoment von 395 Nm, was einen Spurt 0 auf Tempo 100 in 9,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 179 km/h ermöglicht. Die Leistung des Triebwerkes mit einem beeindruckenden Effizienzgrad von über 60 Prozent setzt sich aus einem 95-kW-Stack sowie einem 40-kW-Akkupaket zusammen. Deutlich mehr dürften sich die Interessenten des ab Sommer auch in Europa erhältlichen Fahrzeugs für die Reichweite interessieren.
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- Veröffentlicht: 19. Februar 2018