Neben Honda und Toyota hält aktuell allein Hyundai ernsthaft am Wasserstoffantrieb fest. Vorteil für die Koreaner: sie sind die ersten, die einen Brennstoffzellen-SUV auf den Markt bringen. Doch ist der Hyundai Nexo wirklich alltagstauglich?
Henne oder Ei?
Neben Honda und Toyota hält aktuell allein Hyundai ernsthaft am Wasserstoffantrieb fest. Vorteil für die Koreaner: sie sind die ersten, die einen Brennstoffzellen-SUV auf den Markt bringen. Doch ist der Hyundai Nexo wirklich alltagstauglich?
Alles nicht neu - alles schon einmal da gewesen. Die unsterbliche Brennstoffzellenbewegung schwappt alle paar Jahre über die Autoindustrie hinweg. Die Probleme geringer Reichweiten, unförmiger Tanks, Abdampfens bei längerem Parken und Fahren bei Minustemperaturen sind mittlerweile gelöst. Doch die größten Probleme des Wasserstoffs im Auto sind nach wie vor aktuell. Das Tankstellennetz ist an sich nicht als solches zu bezeichnen. In Deutschland gibt es derzeit nicht einmal 50 Zapfsäulen, an denen sich Wasserstoff nachtanken lässt. Die nächste Hürde: potenzielle Kunden wissen mit dem Begriff Wasserstoff-Auto ebenso wenig anzufangen mit dem Begriff Brennstoffzelle. Dabei lässt sich die Technik leicht erklären, denn der 700-bar-Tank ist nichts anderes als ein flüssiges Akkupaket. Der an der Tankstelle nachgezapfte Wasserstoff wird durch ein chemisches Verfahren während der Fahrt zu elektrischer Energie umgewandelt. Da sich der Tank wie beim neuen Hyundai Nexo in zweieinhalb bis fünf Minuten befüllen lässt, kann man auf ungewollte Kaffeepausen an Hochleistungsladegeräten verzichten. Auch der Kaltstart ist mittlerweile bis zu -30 Grad Celsius möglich.
Erster Brennstoffzellen-SUV mit nennenswerten Stückzahlen
Doch gerade der immer stärker aufkommende Elektroantrieb könnte für Modelle wie den Toyota Mirai, den Honda F-Cell oder den neuen Hyundai Nexo der Sargnagel sein. Die Autohersteller können ihre Entwicklungsmilliarden nicht in allzu viele Töpfe aufteilen und so kann man nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Der Großteil der Gelder fließt derzeit in die Weiterentwicklung von Benzin- und Dieselmotoren; der andere Teil wird in Elektroantriebe und hier nicht zuletzt in Akkutechnik gepumpt. Da bleibt für die Brennstoffzelle selbst bei großen Konzernen nicht mehr viel übrig. So ist es zu erklären, dass die meisten Autohersteller aus der Brennstoffzellenentwicklung weitgehend ausstiegen und diese nur noch in kleinen Teams als Mitlauf-Technologie beackern. Zuletzt verließ Mercedes der Mut, die den Mittelklasse-SUV GLC an sich schon Ende 2017 als Wasserstoffversion auf den Markt bringen wollten. Doch auch bei Daimler sieht man die Brennstoffzelle langfristig eher bei den Nutzfahrzeugen, um bei Lastwagen mit hohen Lasten große Reichweiten realisieren zu können.
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- Veröffentlicht: 19. Februar 2018