Offen ist der Einstieg ein Vergnügen, mit geschlossenem Verdeck ein wenig akrobatischer. Aber innen passt alles perfekt wie maßgeschneidert. Das Lenkrad ist elektrisch in Tiefe und Neigung verstellbar, die Sitze lassen sich auch für größere Zeitgenossen weit genug zurückfahren und bieten auch bei flotten Kurven sehr guten Seitenhalt. Platz ist links und rechts genügend. Die Rückbank ist allenfalls als verlängerter Kofferraum nutzbar. Schon Kleinkinder passen nicht mehr drauf - ISOFIX-Befestigungspunkte hin oder her. Immerhin bleibt üppig Platz für die Einkaufstüten, die sich im Kofferraum nicht mehr unterbringen lassen. Über Materialien und Verarbeitung braucht man nicht viel zu sagen - "edel" reicht.
Unter den massiven Domstreben im Vorderwagen arbeiten acht V-förmig angeordnete Zylinder mit zusammen 3.982 ccm Hubraum und zwei Turboladern, für jede Zylinderbank einer. Das sorgt für eine Leistung von 375 kW/510 PS bei 6.000 U/min. sowie für ein maximales Drehmoment von 675 Nm, die zwischen 2.000 und 5.000 U/min. anliegen. Der Motor klingt nicht nur spektakulär - er sorgt auch für spektakuläre Fahrwerte. In 4,1 Sekunden rennt der DB11 aus dem Stand auf Tempo 100, Bei 300 km/h ist Schluss. Nur der Form halber: Offiziell liegt der Durchschnittsverbrauch bei 10,0 Litern. Real? Kommt auf den Fahrstil an. Der Ritt im DB11 startet verzögerungsfrei - ein Kick aufs Gaspedal und sofort geht der Aston ab. Die Acht-Stufen-Automatik schaltet präzise und ohne Zugkraftunterbrechung. Wer es mehr manuell mag, der findet ausreichend groß dimensionierte Schaltpaddel links und rechts des Lenkrades. Die Fahrcharakteristik lässt sich über drei verschiedene Modi verändern. Doch selbst im GT-Modus ist man immer noch sehr komfortabel unterwegs. Die elektrisch unterstützte Lenkung arbeitet präzise, durch Kurven zirkelt der heckgetriebene DB11 knackig und sicher. Die vorne 400 und hinten 360 mm durchmessenden Scheibenbremsen verzögern konsequent und bei Bedarf auch heftig. Man fühlt sich durchweg sicher und souverän unterwegs. Windgeräusche gibt es bei geschlossenem Verdeck kaum, Verwirbelungen bei offenem Fahren auch nicht in höheren Geschwindigkeiten.
Für die meisten dürfte der Traumwagen immer nur ein "Träumchen" bleiben. Mit dem Einstandspreis von 199.000 Euro beweisen die Kaufleute von Aston Martin immerhin so etwas wie britischen Humor. Schon wer nur eine Schutzmatte für den Kofferraum mit ordert, der katapultiert sich mit 296,40 Euro über die 200.000er Linie. Und optionales Zubehör für den DB11 Volante gibt es einiges - vom Windschott über Fußmatten, belüftete Sitze und eine Lenkradheizung bis zum Erste Hilfe-Kit und einem Schirm samt Befestigungsbändern für den Kofferraum. Mit Assistenzsystemen hält sich Aston Martin zurück. So ein Auto will man selber fahren, nicht von Elektronik und Sensoren fahren lassen. Immerhin in der Aufpreisliste unter anderem ein Toter Winkel-Assistent und "Auto Parking".
Fotos: Aston Martin
- Details
- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 19. Februar 2018