Aston Martin fahren ist erst einmal so einfach, wie Fahrstuhl fahren: Ein großer, glänzender Druckknopf über der Klimaanlage für Vorwärts, einer für Rückwärts, einer für den Leerlauf und einer fürs Parken. Den Rest der Schaltarbeit macht die achtstufige Automatik. Wer Gas gibt, der merkt erst einmal: Die 510 PS lassen sich so feingliedrig dosieren wie die 90 PS eines VW Golf - inklusive Einparken vor dem Supermarkt. Damit es trotz der vor allem nach hinten unübersichtlichen Karosserie keine Dellen gibt, hat der Aston sogar so etwas modernes wie eine 360-Grad-Kamera.
Hoher Aufmerksamkeitswert
So "old fashioned" der Aston Martin DB11 Volante ansonsten wirken mag - er ist bis in die Details hinein durchkonstruiert und technisch auf hohem Stand. Der Motor gehört zum Besten, was es derzeit für straßenzugelassene Sportwagen zu kaufen gibt. Die Mechanik für das Faltdach ist komplett neu entwickelt worden und arbeitet praktisch lautlos. Die Stoffhaube braucht zum Öffnen gerade mal 14 Sekunden (16 zum Schließen) und arbeitet bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h. Die mittlere Strebe in der Entlüftung hinter den vorderen Kotflügeln ist unten mit kleinen Noppen versehen, mit denen die Luftverwirbelungen optimiert werden. Die Karosserie mit ihrer Aluminiumstruktur ist gegenüber dem Coupé zusätzlich verstärkt und in hohem Maße verwindungssteif. Auch auf schlechten Straßen vibriert oder knarzt da nichts.
Überhaupt: die Karosserie. Horst Lichter würde schwärmen: "Ein Träumchen!". Lang, athletisch, geduckt und schwungvoll - einer Gesamtlänge von 4.750 mm steht eine Höhe von nur 1.300 mm gegenüber. Der DB11 wirkt schon stehend schnell. Entsprechend hoch ist der Aufmerksamkeitswert, den man mit ihm beim Ampelstopp erreichen kann. Blöd nur, wenn ausgerechnet dann die Start-Stopp-Automatik greift und plötzlich der Sound zum Anblick fehlt. Typisch der Kühlergrill. An den Seiten verlängern sich die vorderen Radkästen in Luftführungen, die bis an die Vordertüren reichen. Das Heck wird dominiert von den schmalen, C-förmig geschwungenen Rückleuchten.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 19. Februar 2018