Der Urus teilt sich die Plattform mit dem Audi Q7 und dem Bentley Bentayga, ist aber deutlich leichter als der britische Luxusdampfer. Die Gewichtreduktion haben die Italiener durch einen Materialmix aus höchst- und hochfesten Stählen, Carbon und Aluminium erreicht. So besteht der vordere Hilfsrahmen aus Aluminium, genauso wie die rahmenlosen Türen. Ein weiterer Effekt dieses gezielten Einsatzes von Werkstoffen ist eine hohe Torsionssteifigkeit der Karosserie. Die ist auch nötig, um die Kraft des brachialen Vierliter V8-Biturbo-Motors mit 478 kW / 650 PS und einem maximalen Drehmoment von bulligen 850 Newtonmetern auf die Straße zu bringen. Der Power-Transfer gelingt: in 3,6 Sekunden knackt der Urus die 100 km/h Marke, ist bis zu 305 km/h schnell und überbietet damit den Bentley Bentayga W12. Mächtige Carbonbremsen (440 Millimeter vorne und 370 Millimeter hinten) packen kräftig zu, wenn eine standfeste Verzögerung gefordert ist.
Fast zu viel des Guten
Mit dem aufgeladenen Achtender hält erstmals ein Turbomotor in einem Lamborghini Einzug, aber noch dementieren die Verantwortlichen heftigst, dass dies eine Konditionierung der Sportwagenkunden ist und bald auch in den pfeilschnellen Flundern ein solches Aggregat wüten könnte. Dass auch ein Sechszylinder-Plugin-Hybride im Urus für Vortrieb sorgen wird, streitet dagegen niemand mehr ab. Stolz verkündet Maurizio Reggiani, dass der allradagetriebene Urus dank Torsen-Differential überall klarkommt: auf Straßen und im Gelände. Ein Sperrdifferenzial ist ebenso vorhanden, wie verschiedene Offroad-Fahrprogramme für Sand, Schnee und Schlamm. Dass sich der Urus mit "Corsa" für die Rennstrecke scharf stellen lässt, versteht sich von selbst, auch wenn die meisten Fahrer diesen Dynamikmodus auch in freier Wildbahn nutzen werden.
Im Inneren ist der Urus ganz Lamborghini. Das Interieur zitiert fast schon überkonsequent ein Flugzeugcockpit. Ein großes frei konfigurierbares TFT-Rundinstrumenten-Display zeigt die Verwandtschaft zum Audi. Allerdings ist die italienische Version etwas farbenfroher und erinnert in der Anmutung mehr an ein Videospiel. In der Mitte bilden zwei Touchscreens die Kommunikationszentrale: oben und die Einstellungen für die Klimaanlage und andere Komfortelemente unten.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 04. Dezember 2017