Nicht alles ist im Jaguar E-Pace Premium: Das Plastik rings um den Zehn-Zoll-Touchscreen könnte wertiger sein und die Rasterung der Drehknöpfe etwas satter. Das Head-Up-Display ist heller als bisher. Bei der Ausstattung lassen sich die Briten nicht lumpen: Voll-LED-Licht und eine Rückfahrkamera sind serienmäßig. Helfer, wie ein Toter-Winkelassistent oder ein aktiver Notbremsassistent erleichtern das Fahren. Platz ist im 4,40 Meter langen E-Pace reichlich vorhanden: Aufgrund der quereingebauten Motoren sitzen Erwachsene vorne und hinten bequem mit genug Kopffreiheit. Das Kofferraum-Volumen beträgt 577 bis 1.234 Liter, allerdings entsteht beim Umlegen der Rücksitzlehnen ein leicht ansteigender Boden und die Ladekante ist etwas hoch.
E-Pace spielt die sportliche Karte
Im Gegensatz zum Evoque soll der E-Pace die sportliche Karte spielen und dynamisch im Segment vorne mitfahren. Dafür haben die Techniker unter anderem die Stabilisatoren und die Fahrwerks-Lagerbuchsen verstärkt und die Mehrlenker-Hinterachse vom F-Pace installiert und damit es in Kurven ordentlich vorangeht, ist bei allen Modellen mit Ausnahme der 150-PS-Einstiegsvariante, der Allradantrieb serienmäßig. Der verrichtet seinen Job zuverlässig, zum Sportler macht er den 1.894 Kilogramm schweren Briten dennoch nicht. Selbst der 221 kW / 300 PS starke Vierzylinder-Benziner fühlt sich trotz seines maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern, schwächer an.
Schuld an der bescheidenen Vorstellung des Top-Triebwerks ist nicht die Ingenieurskunst, sondern die Neungang-Automatik, die auch im Evoque für Stirnrunzeln sorgt. Selbst der "Dynamic"-Fahrmodus bringt da wenig Linderung. Auch die Lenkung könnte auskunftsfreudiger und die Bremse exakter dosierbar sein. Zumal der stärkste E-Pace nach 6,4 Sekunden Landstraßentempo erreicht, bis 243km/h schnell ist und im Schnitt 8,0 l/100 km verbraucht. Am Erfolg des E-Pace wird das wenig ändern. Allerdings ist der Jaguar mit dem 110 kW / 150 PS Turbodiesel mit einem Basispreis von 34.950 Euro alles andere als ein Schnäppchen. Zum Vergleich: Ein vergleichbarer Audi Q3 2.0 TDI schlägt mit bei 33.000 Euro zu Buche. Für die HSE-Ausstattung in Kombination mit dem 300 PS-Turbobenziner und dem R-Dynamic-Paket muss man mindestens 63.550 Euro hinlegen.
Fotos: press-inform / Jaguar
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 19. November 2017