Aber es gibt auch eine Reihe von Funktionen, die weniger der Überwachung dienen und mehr versuchen, für den Fahrer wichtige Informationen effektiver zu übermitteln als bisher. Der "Drive Coach" etwa gibt während der Fahrt aktuelle Sicherheitswarnungen aus. Tempolimits zum Beispiel werden auf dem zentralen Display deutlich auffälliger dargestellt als heute - etwa im Navigationsbildschirm - üblich. Zudem kann der "Schutzengel" so eingestellt werden, dass der Leon aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkungen automatisch einhält. Ein Eytracker-System schließt aus der Blickrichtung und aus gespeicherten Daten zum Beispiel beim Telefonieren über die Freisprechanlage, welcher Gesprächspartner wohl am wahrscheinlichsten angewählt werden könnte. Das reduziert die Ablenkung.
Die Systeme, die im Leon Cristobal getestet und optimiert werden, sollen künftig nicht als Gesamtpaket angeboten werden, sondern einzeln nach und nach, entsprechend der Marktreife. Zu den ersten Systemen dürfte ein Rückspiegel gehören, der auch als Bildschirm für eine Kamera im Heck dient. Seat rechnet damit, dass die Zahl der Verkehrsunfälle um rund 40% gesenkt werden könnte, wenn mindestens die Hälfte aller Fahrzeuge auf der Straße mit den Helferlein der Cristobal-Studie unterwegs wäre.
Präsentiert wurde der Seal Leon Cristobal auf der Smart City-Expo in Barcelona. Dort zeigten mehr als 600 Aussteller aus aller Welt, wie Städte künftig "intelligenter" gemanagt werden können. Das reicht von Lösungen für Gesichtserkennung auf Rolltreppen über vernetzte Abwasserrohre und urbane Transportlösungen bis zu computeroptimierten Müllwagen und - klar - Parkplatzmanagement via Internet und Smartphone. Seat sponserte zudem einen Wettbewerb, bei dem Studenten eigene Software für autonom fahrende Modellautos entwickeln konnten. Das wäre dann der nächste Schritt: Cristobal Plus.
Fotos: Seat
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 17. November 2017