Nicht VW, sondern Skoda will mit dem Serienmodell des Vision E einen echten elektrischen Volkswagen für die breite Masse bauen. Platz für fünf Personen, über 300 PS und bis zu 600 Kilometer elektrischer Reichweite machen Lust auf mehr, da auch der Preis stimmen dürfte. Wir haben mit dem Prototypen die ersten Runden gedreht.
Der elektrische Volkswagen
Nicht VW, sondern Skoda will mit dem Serienmodell des Vision E einen echten elektrischen Volkswagen für die breite Masse bauen. Platz für fünf Personen, über 300 PS und bis zu 600 Kilometer elektrischer Reichweite machen Lust auf mehr, da auch der Preis stimmen dürfte. Wir haben mit dem Prototypen die ersten Runden gedreht.
Skoda ist in - und wie. Was mit seltsamen Billigmodellen wie Favorit, Felicia und Fabia allzu hemdsärmelig begann, ist längst ein Portfolio, was europaweit keinen Vergleich scheuen muss. Der familientaugliche Skoda Octavia ist ebenso ein Bestseller wie der kompakte Fabia, während die beiden SUV trotz ihrer seltsamen Bezeichnungen Kodiaq und Karoq beste Aussichten auf völlig neue Kundenschichten geben. Doch die Tschechen wollen deutlich mehr. In der kommenden Dekade soll Skoda den Schritt vom Autohersteller zum Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen wagen. Das erzählen von der Billigmarke bis zum Premiumhersteller derzeit viele, doch die VW-Tochter aus Mlada Boleslav sorgt für Belege. Denn die Ideen von morgen und übermorgen entstehen nicht allein in der Firmenzentrale. Um den Aufbruch in neuen Digitalwelten auch räumlich zu unterstreichen, eröffnete Skoda in einem Prager Trendviertel nahe der Moldau jüngst ein modernes Digitallabor. "Wir sind viel mehr als diese 450 Quadratmeter", sagt Digitalexpertin Jarmila Placha, "in diesem Basehub hier laufen jedoch nur die Fäden zusammen. Wir arbeiten mit Start Ups aus der ganzen Welt. Es geht uns nicht um Presse oder PR; wir sind da, um Geld zu verdienen und Kunden zu helfen. Dafür scouten wir intern wie extern." Den Skoda-Modellen von morgen soll diese Ideenschmiede Rückenwind geben.
560 Liter Laderaum
"Ohne elektrische Autos werden wir die rechtlichen Vorgaben nicht schaffen", erläutert Skodas Produktstratege Guido Haak, "wir gehen im Jahre 2020 in der EU von einem Elektroanteil von acht Prozent aus. 2025 werden es rund 25 Prozent sein; in China mit 30 Prozent etwas mehr." Die Ziele scheinen ambitioniert, denn aktuell liegt der Anteil der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieb in unseren Breiten bei gerade einmal 0,57 Prozent, während in China immerhin 1,45 Prozent aller Autos rein elektrisch surren. Die in China so beliebten Motorroller bekommen ohne einen Elektromotor ohnehin keine Zulassung mehr. Skoda will sich in Europa und China ein nennenswertes Stück vom Elektrokuchen abschneiden und profitiert dabei einmal mehr vom Volkswagen Konzern. Den Anfang macht dabei das Serienmodell des Skoda Vision E, der auf der Auto Shanghai Mitte April seine Weltpremiere feierte. Design und Technik des rund 4,65 Meter langen Crossovers kamen gut an, doch das Gesicht erntete nicht nur Applaus "So haben wir die Front in den letzten sechs bis acht Wochen nochmals überarbeitet", erklärt Skoda-Designer Marko Jertic.
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- Veröffentlicht: 28. August 2017