Sind knapp 50.000 Euro nach Wolfsburg überwiesen und der neue VW Arteon in der 280 PS-Topversion im R-Line-Kleid bestellt worden, darf auch von der legendären Ruhe vorm nächsten Sturm gesprochen werden. Denn der 350 Newtonmeter starke 2,0 Liter große Benzinmotor harmoniert prächtig mit der anfangs gewöhnungsbedürftigen aber nicht unbekannten progressiven Lenkung. Der 4Motion-Allradantrieb sowie das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe runden das gelungene Zusammenspiel in nahezu perfekter Weise ab. Spielend leicht lässt sich der 1,7 Tonnen schwere und über ein gewaltiges Ladevolumen von 563 bis 1.557 Litern um enge Kurven zirkeln. Trotz seine recht massigen Ausmaße bietet er eine gute Übersicht, so dass die schicken Felgen nicht ständig Gefahr laufen, in den rasanten Kurven vom Bordstein angekratzt zu werden. Für den Fall aller Fälle hat er natürlich auch satt zupackende Bremsen an Bord, die sich zugleich auch schwiegermuttertauglich fein dosieren lassen. Schade nur, dass das Head-Up-Display mit einer polarisierten Sonnenbrille auf der Nase kaum abzulesen ist - das bekommen andere Hersteller besser hin. Doch für solch einen Fall steht ja noch das aus Passat und Golf bereits bekannte digitale Cockpit zur Verfügung.
Ebenfalls zur Verfügung stehen dem Fahrer und seinen über ein gewaltiges Platzangebot sehr erfreuten Mitfahrern zahlreiche Assistenzsystem parat, die schon heute das Thema des autonomen Fahren aufgreifen. Die Zeiten, in denen der rechte Fuß auch bei eingeschalteten Systemen wie dem adaptiven Abstandsregeltempomaten über der Bremse schwebte, sind vorüber. "Der Arteon kann mit verschiedenen prädikativen Systemen ausgestattet werden. Das sind elektronische Fahrhilfen wie zum Beispiel die neueste Generation des ACC - die automatische Distanzregelung erkennt jetzt Tempolimits und reagiert darauf, bevor der Fahrer sie überhaupt wahrnimmt", schwärmt nicht nur Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw im Bereich Entwicklung. In der Praxis schaut das so aus, dass bereits einige Meter vor dem Ortseingangsschild die Verzögerung automatisch eingeleitet und anders herum beim Verlassen des Ortes schon vor dem Ortsausgangsschild mit der Beschleunigung begonnen wird. Auch spontan eingerichtete Tempo 30-Zonen werden erkannt und die Geschwindigkeit angepasst. Die Zeit der Temposünden sollte damit nun endgültig vorüber sein - zumindest bis zum ersten unerwarteten Softwareausfall.
Fotos: Volkswagen
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 31. Mai 2017