Die Zeiten, in denen die Mille Miglia im Land der unbegrenzten automobilen Möglichkeiten einen juristischen Freibrief hatte, sind jedoch vorbei. Das ehemals dreitägige Oldtimerrennen quer durch die nördliche Hälfte des italienischen Stiefels bekommt unbeachtet des weltweiten Legendenstatus regional bisweilen Gegenwind. Bürgermeister sagen zunehmend "nein" zur Mille während andere die zunehmende Kommerzialisierung monieren. Mittlerweile dauert die Rundfahrt vier Tage und statt ehemals 375 Fahrzeuge donnern rund 450 Klassiker nebst opulentem Anhang durch Bella Italia. Die ungeahnten Vollgasorgien im offiziellen Straßenverkehr treten immer mehr in den Hintergrund; auch weil Verstöße bisweilen mit üppigen Geldbußen geahndet werden. Doch der zunehmenden Kritik auf der einen Seite steht die einzigartige Begeisterung der italienischen Autofans auf der anderen Seite gegenüber. Wer die Mille Miglia einmal hinter dem Steuer eines dieser grandiosen Klassiker erlebt, am Wegesrand Fähnchen geschwenkt oder hunderte Hände begeisterter Fans abgeklatscht hat, der kann die nach wie vor vorhandene Begeisterung der Beteiligten verstehen.
Neben den zahllosen kleinen Siegern, die die Zielrampe in Brescia erreichen, gibt es auch einen offiziellen Sieger. Das ist in diesem Jahr die italienische Paarung Andrea Vesco / Andrea Guerini mit der Startnummer 74 auf einem Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport aus dem Jahre 1931. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Luca Patron / Massimo Casale mit ihrem O.M. 665 Sport Superba 2000 von 1925 und Giordano Mozzi / Stefania Biacca auf ihrem Alfa Romeo 6C 1500 GS Zagato.
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- Veröffentlicht: 21. Mai 2017