Auch der Motor kommt aus der Serienfertigung und ist praktisch der gleiche, der auch den "zivilen" Leon Cupra antreibt: vier Zylinder, 1.984 ccm Hubraum, Direkteinspritzung, turbobeatmet. Während sich der Cupra allerdings mit 221 kW/300 PS und einem maximalen Drehmoment von 380 Nm begnügen muss, legt die Rennversion nach dem Besuch im Seat-Sportstudio bei 6.200 U/min. noch einmal 50 PS drauf und sorgt für ein Drehmoment von bis zu 420 Nm. Macht 3,28 Kilogramm, die ein PS zu bewegen hat.
Das reicht dem Fronttriebler dann für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden und für eine mögliche Höchstgeschwindigkeit von 267 km/h. Der Serien-Cupra braucht für den Spurt 5,8 Sekunden und macht bei 250 km/h dicht. Der Durst des Rennmotors ist gewaltig: Umgerechnet zwischen 37 und 42 Liter Kraftstoff - mindestens Super Plus - setzen die vier Brennkammern auf 100 Kilometer in Vortrieb um. Entsprechend fasst der Tank 100 Liter.
Der Griff in die Schubladen wird bei Seats Rennsemmel zum Prinzip - nicht nur beim Fahrzeug selbst. Das schlägt sich vor allem bei den relativ moderaten Kosten nieder. Der "Basispreis" für einen Leon Cup Racer liegt bei 90.000 bis 115.000 Euro - je nach dem, ob mit DSG oder sequenziellem Getriebe. Im Schnitt, hat irgend ein rennsportbegeisterter Controller bei Seat ausgerechnet, kostet der Renn-Kilometer acht Euro. Mit im Preis: Komplettbetreuung. Die 220 Wagen sind rund um den Globus und übers Jahr bei etwa 230 Rennen in 21 Rennserien auf der TCR-Plattform unterwegs. In Bahrain, Monaco und Abu Dhabi gehören die TCR Rennen zum Vorprogramm der Formel 1. Immer mit dabei: Service-Trucks von Seat oder lokalen Partnern. Der Kundendienst funktioniert wie ein Supermarkt: Fällt während des Rennens ein Teil an einem der Cup Racer aus - Ersatz aus dem Regal im Servicetruck besorgen, bezahlen, einbauen und weiter fahren. Die Rennteams selbst müssen keine umfangreichen Ersatzteillager mehr vorhalten. "Wir wollen, dass alle Cup Racer ins Ziel kommen", verspricht Jaime Puig.
Fotos: Seat
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 04. Mai 2017