Das Cockpit des VW Tiguan ist ebenso übersichtlich und leicht bedienbar, wie das des Kodiaq. Nur im Tiguan ist optional ein Head-Up-Dispay verbaut, das die Fahrinformationen jedoch wenig wertig auf eine ausfahrbare Kunststoffscheibe projiziert. Auf Wunsch lässt sich der Volkswagen durch animierte Instrumenten mit einer etwas unübersichtlichen Lenkradbedienung einzelner Funktionen veredeln. Bei beiden Modellen wird auf Wunsch das neueste Entertainmentsystem aus dem Konzernbaukasten verbaut. In der höchsten Ausbaustufe gibt es einen Multifunktionsbildschirm mit einer acht Zoll großen Diagonale. Nicht ganz auf dem Niveau der Premiumhersteller; aber knapp dahinter. Entsprechend vernetzt gibt es WLan, Echtzeit-Navigationsdaten oder entsprechende Apps - entweder praktisch oder schlicht überflüssig. Kommt ganz auf Neigung und Spieltrieb des Kunden an. Dem Markenslogan "simply clever" nach bietet der Innenraum des Skoda Kodiaq nette Ausstattungsdetails wie Schirme in den vorderen Türtaschen, eine Taschenlampe im Kofferraum, die Komfortkopfstützen im Fond oder den bekannten Eiskratzer im Tankdeckel.
Keine Frage: der 190-PS-Diesel
Beim Antrieb sollte man nicht lange überlegen und sich bei beiden Modellen ohne Umschweife für den 190 PS starken Zweiliter-Diesel mit 140 kW / 190 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm (ab ca. 1.750 U/min) entscheiden, denn letztlich sind beide Konkurrenten mit einem Leergewicht von rund 1,8 Tonnen und großzügigen Lademöglichkeiten keine Leichtgewichte. In dessen Paket gibt es obligatorisch sinnvolle Antriebsdetails wie Allradantrieb und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Da der VW Tiguan nicht nur kürzer, sondern auch rund 75 Kilogramm leichter ist, spurtet er etwas schneller als der Skoda Kodiaq von 0 auf Tempo 100, der hierfür gut neun Sekunden benötigt. Die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h ist für ein Dieseltopmodell nicht berauschend, da es gerade ab 180 km/h bei beiden recht träge wird. Die meisten Kunden dürften selbst auf langen Autobahnpassagen jedoch kaum etwas vermissen. Der Normverbrauch beträgt jeweils knapp sechs Liter; in der Realität sind es je nach Fahrweise, Jahreszeit und Streckenprofil rund zwei Liter mehr.
Was bei beiden Modellen auffällt, ist nicht nur das gut abgestimmte Fahrwerk, das beim kürzeren Tiguan etwas straffer und sportlicher daherkommt, sondern das durchweg geringe Geräuschniveau von Motor, Rädern und Fahrbahn. Zwar haben die Insassen keinen Zweifel daran, in einem Vierzylinderdiesel Platz genommen zu haben; doch die Zeiten von rauen und unrund laufenden Selbstzündern im VW-Konzern sind längst vorbei. Zum guten Fahreindruck tragen nicht nur die McPherson-Federkeine vorne und die Mehrlenkerachsen hinten bei, sondern das erwachsen gewordene Doppelkupplungsgetriebe bei. Abgesehen von längeren Bergabpassagen kein Gedanke daran, in die automatisierte Gangwahl einzugreifen. Die sieben Schaltstufen werden beinahe perfekt angewählt. Einzig beim Start kann der Vierzylinder-Diesel zusammen dem kurz abgestuften Getriebe eine kleine Anfahrschwäche nicht überspielen.
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- Veröffentlicht: 26. Januar 2017