Der Volkswagen-Konzern hat sich viel Zeit gelassen, seinen erfolgreichen Tiguan-SUV auf andere Marken auszuweiten. Jetzt sitzt dem VW Tiguan nicht nur der Seat Ateca, sondern insbesondere der größere Skoda Kodiaq im Nacken. Der Tscheche bietet für weniger Geld ein Plus an Platz und Ausstattung. Wer ist der bessere der beiden?
Unter Brüdern
Der Volkswagen-Konzern hat sich viel Zeit gelassen, seinen erfolgreichen Tiguan-SUV auf andere Marken auszuweiten. Jetzt sitzt dem VW Tiguan nicht nur der Seat Ateca, sondern insbesondere der größere Skoda Kodiaq im Nacken. Der Tscheche bietet für weniger Geld ein Plus an Platz und Ausstattung. Wer ist der bessere der beiden?
Die Vorzeichen für einen heißen Kampf könnten besser nicht sein. An der zweiten Tiguan-Generation führt in der kompakten SUV-Liga, die längst zur Mittelklasse aufgestiegen ist, kein Weg vorbei. Volkswagen bietet von beiden die begehrlichere Marke mit dem größeren Image und dem höheren Wiederverkaufswert. Neu ist, dass einer der härtesten Tiguan-Wettbewerber aus dem eigenen Stall kommt. Skoda setzt bei seinem 4,70 Meter langen Kodiaq auf bekannte Tugenden: viel Platz, maximaler Alltagsnutzen und ein fairer Preis. Während der Tiguan in der Normalversion nur als Fünfsitzer zu bekommen ist, hat der potenzielle Kodiaq-Kunde die Wahl zwischen fünf und sieben Sitzgelegenheiten. Volkswagen bietet das ab Sommer mit dem um 21 Zentimeter verlängerten Tiguan Allspace ebenfalls an. Bleibt die Frage, ob es in dieser Klasse überhaupt sieben Sitzplätze sein müssen, denn die beiden aus dem Kofferraumboden ausklappbaren Kodiaq-Stühle lassen sich nur für Kinder nutzen, die über Nacht keine Wachstumsschübe bekommen haben. Schon die wilde Kletterpartie beim Ein- und Aussteigen verhindert, dass auf den Plätzen in Reihe drei Erwachsene für noch so kurze Strecken Zuflucht suchen. Reicht die Kopffreiheit hier noch aus, sieht es düster für Knie und Füße aus. Gar nicht erst daran denken, wem das zuzumuten wäre. Das Gepäckvolumen des Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 liegt je nach Stellung der Sitzbänke zwischen 205 und 2.005 Litern. Verstecken muss sich der 4,49 Meter kurze VW Tiguan 2.0 TDI 4motion mit 520 bis 1.500 Litern jedoch auch nicht. Auf Wunsch öffnen die Heckklappen praktisch elektrisch.
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So unterschiedlich sich die beiden Kontrahenten beim Außendesign präsentieren - der Kodiaq baut optisch eher in die Höhe - der Tiguan in die Breite - so ähnlich zeigen sich die Innenräume. Das Platzangebot in den Reihen eins und zwei ist bei beiden Modellen üppig genug, dass hier auch Erwachsene auf längeren Strecken keine Beklemmungsgefühle bekommen. Im Vergleich zum VW Tiguan kann der Skoda Kodiaq mit einem etwas größeren Kopfraum (zwei Zentimeter vorn / drei Zentimeter hinten) punkten. Zudem gibt es mehr Platz für die Schultern (vier Zentimeter vorn / zwei Zentimeter hinten) und etwas mehr Kniefreiheit. Angenehm sind die um 16 Zentimeter in der Länge verschiebbare Rückbank mit verstellbarer Neigung.
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- Veröffentlicht: 26. Januar 2017