Auch wenn sich die beiden Modelle gerade einmal 1,5 Zentimeter in der Gesamtlänge unterscheiden, bietet der Kia Niro Hybrid sechs Zentimeter mehr Radstand und etwas mehr Bodenfreiheit (16 cm gegenüber 14,5 cm). Das Plus an nutzbaren Raum wird im Innern noch deutlicher. Der Kia bietet nicht nur vorn, sondern besonders im Fond deutlich mehr Volumen als sein Gegenüber. Sieben Zentimeter mehr Schulterfreiheit und acht Zentimeter mehr Kopffreiheit sind nicht nur in der Liga der Kompakt-SUV mehr als ein Klassenunterschied. Das Ein- und Aussteigen ist beim C-HR Hybrid schwieriger als beim Niro, weil die Dachlinie über die C-Säule stark nach hinten abfällt. Beim Laderaum liegt der Koreaner mit 427 Litern gegenüber der 377 Liter des Toyota C-HR ebenfalls deutlich vorn. Beide Laderäume lassen sich durch asymmetrisch umlegbare Rückenlehnen erweitern; eine ebene Ladefläche bietet jedoch keiner der beiden.
Kia Niro dynamischer
Beim Innenraum haben beide Marken aus Fehlern vergangener Jahre gelernt. Es gibt zumindest im oberen Bereich der Instrumententafel und den Türverkleidungen weich unterschäumte Verkleidungen und gut ablesbare Bedienelemente. Instrumente und Bedienelemente gefallen hüben wie drüben. Von beiden Modellen wirkt der Toyota C-HR dabei etwas moderner, etwas wertiger als der Kia Niro. Gut ablesbar und problemlos zu bedienen sind die beiden, jeweils zentral positionierten Touch Screens, wo Navigationskarte, Soundsystem oder die Kraftflüsse des Hybridsystems dargestellt werden.
Sportliche Fahrleistungen sind angesichts der blassen Motorleistungen nicht zu erwarten. Dem Toyota C-HR Hybrid setzt jedoch nicht allein die überschaubare Motorleistung des 1,8 Liter großen Vierzylinder-Saugers mit Elektrounterstützung zu, sondern insbesondere das alles andere als überzeugende CVT-Automatikgetriebe, an dem Toyota unverändert festhält. Es nimmt dem 122 PS starken C-HR Hybrid (98 PS plus 53 Kilowatt Elektromodul) jeglichen Tatendrang. Da schlägt sich der nur 116 PS starke Toyota C-HR 1,2-Liter-Turbo mit Sechsgang-Handschaltung deutlich besser. Der Kia Niro Hybrid wird von einem 1,6 Liter großen Vierzylinder - ebenfalls ohne Turboaufladung - angetrieben, der nicht nur 141 PS (105 PS + 32 kW Elektromodul) und 265 Nm maximales Drehmoment leistet, sondern sich mit seinem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe im Fahrbetrieb deutlich dynamischer und leichter schlägt als der müde Japaner, dessen lauter werdendes Motorgeräusch beim Beschleunigen wenig mit der realen Beschleunigung zu tun hat. Der Normverbrauch des 1,4 Tonnen schweren Kia liegt je nach Bereifung zwischen 3,8 und 4,5 Litern Super. Doch ab Tempo 140 wird es auch im Kia Niro Hybrid träge und eine Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h ist deutlich zu wenig, um auf der Autobahn ernsthaft Reserven zu haben.
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- Veröffentlicht: 02. Januar 2017