Dass der Allradantrieb einen großen Anteil an der perfekten Bedienung des 440-Spänners hat, wird vor allem auf für Sportwagen eher suboptimalem Untergrund deutlich, sprich Schnee und Eis. Was für viele Autofahrer ein Grund ist lieber auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen, entlockt dem geübten Porschefahrer entweder ein müdes Gähnen oder ein gewaltiges Maß an Vorfreude. Dass diese völlig gerechtfertigt ist, lässt sich schon allein daran ausmachen, dass das Stabilisierungsprogramm PSM, anders als im Cayenne, über drei Stufen verfügt: PSM aktiviert, PSM Sport und PSM deaktiviert. Wer auf seinem Anwesen mithilfe von Donuts den Rasen umgraben möchte, kann dies auch mit einem Cayenne. Wer jedoch perfekte Driftwinkel weit an die 90 Grad-Grenze vollführen und sich dennoch im sicheren Schoß der Porsche-Entwickler wähnen möchte, der findet im PSM Sport-Modus nun seinen heiligen Gral. Oder anders formuliert: Driften ist nun im wahrsten Sinne ohne Übertreibung möglich. Nur noch schnell das Fahrwerk auf Comfort stellen, den Sport-Plus-Modus aktivieren sowie das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in die Mittagspause schicken und den zweiten Gang einlegen und ab geht die kontrollierte Querfahrt.
Erfreulich für alle Macan-Fahrer ist das nur wenige Kilometer nach Fahrtbeginn aufkeimende Gefühl, dass der Macan eigentlich reicht. Müssen nicht ständig Erwachsene auf der Rückbank chauffiert oder ganze Schränke im Kofferraum transportiert werden, darf der Cayenne ruhig in der Garage oder eigentlich auch direkt im Autohaus stehen bleiben. Selbst das Argument, dass der Cayenne ja mittlerweile über ein verbessertes Infotainment verfügt, verliert angesichts des hochauflösenden Sieben-Zoll-Touchscreens des neuen serienmäßigen Porsche-Communication-Managements an Wert. Warum die Sportwagenschmiede iPhone-Besitzer den sich in der Überzahl befindenden Android-Nutzern bevorzugt, bleibt schlicht und einfach Firmenpolitik. "Wir haben anhand zahlreicher Erhebungen festgestellt, dass ein Porsche-Fahrer in der Regel auch ein iPhone besitzt", heißt es kurz. Na gut. Solange der Rest passt, dürfte das egal sein. Zumal während einer angemessenen Fahrt mit dem neuen Porsche Macan Turbo inklusive Performance Paket eigentlich auch gar keine Zeit für Handy-Spielereien bleiben dürfte.
Fotos: Porsche