Im Fahrbetrieb ist der Unterschied von Tiguan zu Tiguan Allspace kaum zu spüren. Auf unbefestigter Straße ist das Heck etwas träger, was seinen Grund insbesondere am zehn Zentimeter längeren hinteren Überhang hat. Zudem bringt der Allspace rund 75 Kilogramm mehr auf die Waage. Das Motorenportfolio ist mit dem den normalen VW Tiguan identisch. Volumenmodell in Europa dürften daher die zwei Liter großen Dieselversionen sein, die mit 115, 150, 190 PS und 240 PS verfügbar sind. Für die stärkeren Modelle ist die Symbiose aus Allradantrieb 4motion und Doppelkupplungsgetriebe obligatorisch; die schwächeren Versionen sind auch mit Handschaltung und dem wenig standesgemäßen Frontantrieb zu bekommen. Die Palette der TSI-Benziner reicht vom 1,4-Liter-TSI mit 92 kW/125 PS bzw. 110 kW/150 PS bis zum 2,0-Liter-TSI mit 180 und 220 PS . Das erwartete Volumenmodell des VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4motion dürfte 210 km/h schnell sein und einen Normverbrauch von 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern bieten.
Das Fahrwerk mit seiner variablen Dämpferregelung bügelt die meisten Fahrbahnunebenheit so gekonnt weg, dass es einer Oberklasselimousine Ehre machen würde und selbst auf den staubigen Teststrecken in Südafrika lässt sich die 4,70 Meter lange Karosserie nur auf Rüttelpisten aus der Ruhe bringen. Davon abgesehen kann der optionale Fahrmodus-Schalter in Zusammenarbeit mit dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe noch deutlich mehr. Wer sportlich wählt, der muss sich ein agileres Handling nicht einfach nur vorstellen: Die Lenkung wird spürbar direkter, die Gasannahme deutlich schneller, die Gänge drehen beim Beschleunigen bis zum Anschlag und auch die Federung versteift sich binnen eines Sekundenbruchteils. Zu den Fahrassistenzsystemen gehört neu der Rangierassistent für den Anhänger und eine Kamera die das Umfeld abbildet. Dazu kommen City-Notbremsfunktion, Fußgängerschutz und ein Dutzend weiterer Systeme. Das Preisspektrum für den großen Tiguan-Bruder soll bei unter 30.000 Euro beginnen. Weltpremiere: auf der Detroit Motorshow im Januar 2017.
Fotos: Martin Meiners / VW