Woran VW konsequent scheitert, gelingt Renault: Mit dem Billigwagen Kwid haben die Franzosen einen Coup auf dem indischen Automarkt gelandet. Das Mini-SUV fährt sich erstaunlich erwachsen.
Erfolgsmodell
Woran VW konsequent scheitert, gelingt Renault: Mit dem Billigwagen Kwid haben die Franzosen einen Coup auf dem indischen Automarkt gelandet. Das Mini-SUV fährt sich erstaunlich erwachsen.
Ausgeschmückt, wie ein Pfingstochse steht der Renault Kwid auf den weißen Fliesen im Showroom von Trident-Renault im indischen Bangalore. Ein fein säuberlich angerichtetes Blumen-Bouquet ziert die Motorhaube und eine Banderole, die an eine Luftschlange erinnert, schmücken das weiße Blechkleid. Das ist keine Marketing-Aktion: In Indien ist es Brauch, ein Auto zum Verkauf so zu schmücken. Der Besitzer bekommt einen Schal und eine Ganesha-Statue. Die Hindu-Gottheit ist so etwas wie eine Christophorus Plakette hierzulande und soll allzeit gute Fahrt garantieren.
Die Ansprüche wachsen
Göttlicher Schutz ist auch nötig, wenn man sich in das ungezügelte Verkehrschaos der südindischen Acht-Millionen-Metropole stürzt. Straßenspuren werden genauso als Angebot begriffen, wie Vorfahrtsregelungen. Es geht heillos durcheinander, dazu kommen noch die unzähligen Mopeds, die die Fahrzeuge umschwirren wie ein wilder Wespenschwarm einen süßen Kuchen. Mittendrin flanieren noch Kühe gemessenen Schrittes quer durch die Blechlawine. Selbst das Hupkonzert bringt die Vierbeiner nicht aus der Ruhe. Sie scheinen zu wissen: Mir kann keiner was. Ich bin heilig.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. November 2016