Nur wenige Lastwagen haben eine derart bewegte Geschichte hinter sich wie der Unimog S. Die legendäre Baureihe 404 begleitete den Kalten Krieg wie kein anderes Fahrzeug. Bis heute ist kein Unimog erfolgreicher.
Berg und Tal
Nur wenige Lastwagen haben eine derart bewegte Geschichte hinter sich wie der Unimog S. Die legendäre Baureihe 404 begleitete den Kalten Krieg wie kein anderes Fahrzeug. Bis heute ist kein Unimog erfolgreicher.
Wer an einen Unimog denkt, dem kommt unweigerlich der Unimog S der Baureihe 404 in den Sinn. Der ovale Kühlergrill, die beiden geradezu niedlichen Rundscheinwerfer, ein betont langer Radstand von 2,90 bzw. 2,70 Metern und betont kurze Überhänge - kein Wunder, dass der 404er sich in die Herzen vieler internationaler Streitkräfte fuhr. Zwischen 1955 und Anfang der 80er Jahre griffen viele Armeeverantwortliche zu, denn mit seinem Allradantrieb, viel Bodenfreiheit und den zusätzlichen Sperren an Vorder- und Hinterachse gibt es abseits befestigter Pisten kein Halten. Als eine der ersten Armee verguckten sich hügelreichen Schweizer in den späten 50er Jahren in das schwäbische Allzweckmesser auf vier Rädern und orderten erste Fahrzeuge. Andere Armeen, darunter auch die deutsche Bundeswehr und das österreichische Bundesheer kamen in den 60ern ebenso auf den Geschmack des vielfältig einsetzbaren Geländelasters wie Katastrophenschutz, Feuerwehren oder Rettungsdienste. Es sprach sich schnell herum, dass die Baureihe 404 auch im härtesten Gelände nicht zu stoppen war. Allein zur Bundeswehr gingen bis 1980 insgesamt 36.000 Fahrzeuge; mehr als Hälfte der Gesamtproduktion von über 65.000 Stück.
Armeefahrzeug
Wenn es eng wird, krabbelt der 2,9 Tonnen schwere Lastesel Berge hoch, die sonst allenfalls Traktoren erklimmen können oder wuselt sich durch Sand, Wasser oder Schlamm. Sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge holen aus dem 2,2 Liter großen Sechszylinder-Benziner der Baureihe M 180 mit seinen 60 kW / 82 PS und 143 Nm maximalem Drehmoment das beste heraus. Das Triebwerk ist solide, langlebig und leicht zu reparieren. Auf der Autobahn schafft der olivgrüne Koloss mit seinem niedrig verdichteten Doppelvergaser beinahe Tempo 100; genug für die Überlandpassage zum nächsten Manöver oder den nächsten Einsatz im Krisengebiet. Anfang der 70er Jahre wuchs der Hubraum des Sechszylinders (Baureihe M 130 mit zwei Doppelvergasern) auf 2,8 Liter und die Leistung auf 81 kW / 110 PS.
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- Veröffentlicht: 02. November 2016