Das kurz übersetzte Getriebe verschafft dem Mercedes SL-R einen explosiven Antritt. Im Gegensatz zu seinen etwas ungehobelten Serienbrüdern zeigt sich das Aggregat dank der fünffach gelagerten Kurbelwelle von seiner zivilen Seite. Willig jubelt der Vierzylinder Motor hoch bis zum roten Bereich bei etwa 5.800 U/min. Selbst, wenn man es mal gemütlich angehen lässt, hat der Motor noch genug Schmalz, um aus dem SL aus dem Drehzahlkeller herauszubeschleunigen. Die Lenkung ist präzise genug, um den raren Silberling sicher, um die Ecke zu führen. Lediglich die Trommelbremsen müssen brauchen einen richtig kräftigen Tritt, um ihren Verzögerungsdienst zu verrichten. Aber auch dieses Fitness-Programm geht einem bald in Fleisch in Blut über.
Unglaublich, wie souverän, wie gutmütig und beherrschbar die Renn-SL sich fahren lässt. Auf Befehl zuckt das ansehnliche Heck kurz, lädt zu einem geschwinden Drift ein, um sich dann wieder schnell einfangen zu lassen. Gut, das können andere Autos auch. Was aber unbezahlbar ist, ist der grandiose Auftritt, den der Athleten Beau hinlegt. Egal, wo der Mercedes 190 SL-R auftaucht, die Aufmerksamkeit ist ihm gewiss. Handys werden gezückt und sogar Fahrer millionenteurer Vorkriegs-Bentleys recken den Daumen nach oben.
Fotos: press-inform / Mercedes
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. Juli 2016