Überraschend blass zeigt sich die jedoch innen und außen die Modellpflege, denn der 2015er-Jahrgang unterscheidet sich abgesehen von Details wie LED-Leuchten rundum oder Schürzen nur marginal von der bekannten Vorgängergeneration. Das gilt auch für das Fahrverhalten, denn der Audi S6 fährt sich so sportlich, wie es in dieser Liga einst nur ein BMW 5er konnte. Die Lenkung ist direkt und auf Wunsch messerscharf, während sich die Fahrwerksabstimmung Dank der variabel einstellbaren Luftfeder ganz nach Gusto modifizieren lässt. Die Spreizung könnte dabei ggf. noch etwas größer sein; heißt komfortabler im Komfort- und straffer im Dynamikmodus. Real auszusetzen gibt es hier jedoch nichts, denn der Automatikmodus bietet einem ein Klassepaket, ohne dass der Pilot eingreifen muss. Wer sich in die Programmierniederungen der Bordelektronik flüchten will, kann jedem Modus seine ganz persönliche Note geben. Spielerei, die man bei einer mindestens 75.400 Euro Sportlimousine gerne mitnimmt. Wirklich brauchen wird das im Alltagsbetrieb wohl kaum jemand. Das sieht bei dem exzellenten Navigationssystem, zahlreichen Fahrerassistenzmodulen und einer deutlich verbesserten Vernetzung inkl. WLan-Hotspot schon anders aus.
Noch mehr glänzt da nur der rein mechanische Quattro-Allradantrieb, der in dieser Leistungsliga nicht zu ersetzen ist. Sein selbstsperrendes Mittendifferenzial leitet im normalen Fahrbetrieb 60 Prozent der Kraft auf die Hinterachse. Je nach Untergrund und Fahrdynamik können die Kräfte verzögerungsfrei umverteilt werden - bis zu 70 Prozent gelangen dann nach vorne, bis zu 85 Prozent nach hinten. Egal ob Tatendrang des Piloten, regennasse Fahrbahn oder Winter - es kann losgehen und ab geht\'s im Audi S6. Und wer die Backen doch noch mehr aufblasen will: es gibt ja nur den RS6.
Fotos: press-inform / Audi
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- Veröffentlicht: 27. Oktober 2014