Die Zeit drängt
Mit seiner Ikone SL hat es Mercedes in den vergangenen Jahren nicht allzu gut gemeint. Der offene Beau, einst imageträchtiges Aushängeschild der Schwaben, parkte nur noch am Rande des prall gefüllten Modellportfolios. Endlich gibt es eine Neuauflage - zunächst ohne Elektropower. Doch ein Plug-In-Hybride soll bald folgen.
Die Zeit drängt
Mit seiner Ikone SL hat es Mercedes in den vergangenen Jahren nicht allzu gut gemeint. Der offene Beau, einst imageträchtiges Aushängeschild der Schwaben, parkte nur noch am Rande des prall gefüllten Modellportfolios. Endlich gibt es eine Neuauflage - zunächst ohne Elektropower. Doch ein Plug-In-Hybride soll bald folgen.
Erstmals wurde die Entwicklung eines Mercedes SL in die Hände von AMG gelegt. Das hat seinen Grund weniger in übertriebener Sportlichkeit, sondern liegt daran, dass der Mercedes AMG SL mittelfristig den obsolet gewordenen AMG GT Roadster ersetzen soll. Der war vor Jahren beinahe zum Todesstoß für die einstige Legende namens Mercedes SL geworden, der in vergangenen Jahrzehnten die Schönen und Reichen diese Welt ebenso kommod wie sportlich über die Boulevards dieser Welt transportierte. Die vergangene SL-Generation wurde immer wieder verschoben, kam deutlich zu spät und war weder in Sachen Design noch Technologie ein Führungsspieler.
Achtzylinder statt Elektropower
Das soll mit dem neuen Mercedes SL anders werden. Der orientiert sich optisch stark am aktuellen AMG GT Roadster mit markigem Vertikalkühlergrill und Leuchten im CLS-Design. Dabei wird Daimler nicht müde zu unterstreichen, dass der Wagen mit dem aktuellem AMG GT ebenso wenig gemein hat wie mit dem bisherigen SL, denn er basiert auf einer komplett neu entwickelten Fahrzeugarchitektur. Das in Verbundaluminium-Struktur konstruierte Chassis besteht aus einem Aluminium-Spaceframe mit einer selbsttragenden Struktur. Hatte der ein oder andere Kunde erwartet, dass der neue Mercedes SL mit seiner Länge von 4,71 Metern nur noch rein elektrisch kommen würde, gab es bereits vor mehr als zwei Jahren Entwarnung. Nach wie so setzt der SL auf Benzinerpower. Wieso ein imagestarker V12 jedoch im Modellportfolio fehlt, der nach wie vor die Topmodelle von Maybach oder den gepanzerten Mercedes S 680 Guard antreibt, dürfte ein Geheimnis bleiben. Zumindest kann man aufatmen, weil einem ein hoch aufgeladener Vierzylinder mit Elektrounterstützung erspart bleibt.
- Details
- Veröffentlicht: 28. Oktober 2021