Die austauschbaren Energiespeicher schauen ein bisschen aus wie Pilotenkoffer aus Aluminium, was vor allem in Asien gut ankommt. Gemeinsam mit dem festverbauten Akku soll das für eine Reichweite von bis zu 240 Kilometern reichen. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Energiequellen ist den zukünftigen Einsatzgebieten angepasst. Der vordere Akku ist gekühlt, also werden zunächst die hinteren genutzt. "Zum Beispiel morgens in Mumbai, wenn es noch nicht so warm ist. Alternativ kann man auch einen zweiten 16 Kilowattstundenakku in das Heck packen, dann soll es mit einem Durchschnittsverbrauch von etwa 10 kWh/100 km bis zu 300 Kilometer weit gehen. Geladen wird überall: an einer Schukosteckdose in acht Stunden oder mit einer Geschwindigkeit von 11 kW. Dann sind die Energiespeicher nach rund 2,5 Stunden voll. Durch die Wechselakkus, die ruckzuck ausgetauscht sind, gibt es auch keine Reichweitenangst. Bei Bedarf speisen diese Pakete auch die festinstallierte Batterie. Die Akkus sollen rund 250.000 Kilometer halten und können danach als Energiespeicher weiterverwendet werden.
Robustheit und Praktikabilität sind Trumpf
Wir drehen eine Runde in dem Welt-Stromer. Noch werkelt eine E-Maschine aus dem Renault Twizzy, später werden es dann 25 kW / 34 PS sein bei einem Gewicht von lediglich 950 Kilogramm durchaus ausreichend. Bis zu 100 km/h wird der ACM City One schnell sein. Auf überfüllten Stadtautobahnen mehr als genug. Wir drehen eine entspannte Runde und kommen mit der Bedienung gut klar. Der Innenraum ist auf das Nötigste reduziert, aber schon der Prototyp macht keinen zusammengedengelten Eindruck. Der Automatik-Stummelhebel und das Display, alles ganz einfach zu verstehen und zu handhaben. Kein Wunder, schließlich hat sich ACM Magna ins Boot geholt. Noch ist nicht alles perfekt. "Der Fahrwerkskomfort wird beim Serienmodell besser sein"; sagt Paul Leibold. Bei der Sicherheit gibt es ebenfalls nichts zu befürchten, denn der ACM City One wird es sogar Seitenairbags geben und das Vehikel soll weltweit alle Crashtestsanforderungen für Fahrzeuge der Klasse M1 erfüllen.
Beim ACM City One sind Robustheit und Praktikabilität Trumpf. Denn der Elektro-Würfel soll als Taxi und als Transportfahrzeug möglichst rund um die Uhr im Einsatz sein. Das luftige Raumgefühl auf der Rückbank haben wir schon gelobt. Legt man die Lehne der Rückbank um, wächst das Volumen von 450 Liter auf 1.450 Liter. "Auf dem Hinweg kann man Passagiere transportieren und auf dem Rückweg eine Palette mit Gütern", erklärt Leibold. Damit die Betriebskosten möglichst gering bleiben, ist in der Heckklappe ein digitales 40 Zoll Display integriert, das als Werbefläche genutzt werden kann.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. Oktober 2021