Schließlich wiegt das durchtrainiert Hochstelz-Coupé stolze 2.010 Kilogramm. Die wollen um die Kurve gewuchtet werden. Im Grenzbereich zählt jedes Kilogramm, also bekommt das der flotte Crossover jetzt geschmiedete Felgen, die zwei Kilogramm pro Rad einsparen und acht Kilogramm ungefederte Maßen weniger machen beim extremen Kurvenzirkeln durchaus einen Unterschied. Denn bei der BMW M GmbH sind sie stolz darauf, dass der X4 M Competition ein "Track Tool" ist, also auch auf Nordschleife & Co. richtig schnelle Zeiten in den Asphalt brennen. Wir sind nicht auf Poleposition-Jagd, aber merken, dass der BWM Allradantrieb xDrive nach wie vor in den Dynamik-Modi gerne die Hinterachse an der Kurvenfahrt beteiligt und ein leichtes Übersteuerschnippen zum Spaßfahren beiträgt. Keine Frage, der X4 M Competition schlägt sich beim Kurventanz beachtlich, kann aber auch das Gewicht von gut zwei Tonnen nicht verhehlen, die Richtung Fahrbahnrand drängen.
Schnellerer Sprint
Die Lenkung ist präzise, aber die Rückstellkräfte sind unverändert groß. Das Brüderpaar X3 und X4 M Competition sind in den USA ziemlich beliebt und da bevorzugt man offenbar das Bodybuilder-Kurbeln am Volant, dessen Kranz M-typisch ziemlich dick ist und gut in der Hand liegt. Allerdings wünschen wir uns mehr Rückmeldung. Bei den reinrassigen BMW M-Modellen findet man keine drei Fahrmodi, sondern einen dynamischen M-Mode und einen Set-up-Knopf, mit dem man sich Parameter wie Motor, Fahrwerk, Getriebe und Lenkung selbst definieren kann. Wir stellen die Lenkung auf Komfort und dafür das Getriebe und den Motor scharf. Beim Fahrwerk schalten wir auf ebenen Asphalt sogar in Sport. Dennoch ist die Abstimmung eines Porsche Macan einen Tick harmonischer, allerdings hat der Zuffenhausener Crossover eine Luftfederung.
Die Kraftquelle ist im Grunde unverändert. Also sechs Zylinder in Reihe mit zwei Turboladern, die aus drei Litern Hubraum 375 kW / 510 PS generieren. Allerdings hat sich beim maximalen Drehmoment etwas getan, das um 50 Newtonmeter auf 650 Newtonmeter gestiegen ist. So wuchtet das bayerische Kraftwerk den X4 M in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und schlägt den Vorgänger um 0,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt mit 250 km/h beziehungsweise 285 km/h (mit optionalem M Driver\'s Package) unverändert. Damit absolviert das aufgepeppte Sport-SUV den Standardsprint um 0,3 Sekunden schneller als bisher. Was sich auch auf die Elastizität der Beschleunigung positiv auswirkt. BMW gibt den Durchschnittsverbrauch mit 10,8 Liter pro 100 Kilometer an. Bei uns zeigte der Bordcomputer nach unserer Testfahrt, die uns auch über Autobahnen führte, 3,1 Liter mehr an. Das nehmen wir angesichts des sonoren wohltönenden Klangs des BMW-Sechszylinders gerne in Kauf.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2021