Mit dem großen Akkupaket vergrößert sich die Reichweite bis zum nächsten Ladestopp auf rund 480 Kilometer und in der Tat bietet der Hyundai Kona Electric eine solide Realreichweite, denn wann man nicht schamlos aufs Gaspedal drückt, dann hält sich der Stromdurst des Koreaners in überschaubarem Rahmen. Mit 14,7 kWh pro 100 Kilometer ist er deutlich sparsamer als die meisten seiner Wettbewerber, die jedoch oftmals auch etwas größer und schwerer sind. Das Akkupaket mit Lithium-Ionen-Polymertechnik ist wie allgemein üblich im Fahrzeugboden verbaut, was die Sitzposition vorne wie hinten entsprechend erhöht. Um den Akku bis immerhin 80 Prozent aufzuladen, vergeht eine Dreiviertelstunde. Die maximale Ladegeschwindigkeit an einer Schnellladesäule liegt bei 100 Kilowatt; sind nur 50 kW verfügbar, dauert es knapp über eine Stunde. Die stärkere Kona-Variante mit 150 kW / 204 PS verfügt serienmäßig über einen 11-kW-Onboardlader für dreiphasiges Laden verbaut. Die Zeit für einen vollständigen Ladezyklus beläuft sich damit auf rund dreieinhalb Stunden in der 100-kW- und fünfeinhalb Stunden in der 150-kW-Variante.
Platz für vier Personen
Die Fahrleistungen des 1,7 Tonnen schweren Hyundai Kona Electric gehen allemal in Ordnung, denn für lange Autobahnpassagen im schnellen Tempo ist der Koreaner mit Produktionsort in Tschechien nicht gebaut. Vom Start weg beschleunigt der SUV Dank seines maximalen Drehmoments von 395 Nm überaus ambitioniert, zerrt hier bisweilen sogar unharmonisch an der Vorderachse. Aus dem Stand geht es in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 167 km/h abgeriegelt. Imposanter ist der Zwischenspurt 80 bis Tempo 120, den der Crossover in unter fünf Sekunden erledigt. Den angewähltem Fahrmodus kann man mit den Lenkradpedalen noch unterstützen und auf die Rekuperation einwirken. Bestenfalls lässt sich das Kompaktklasse nahezu komplett mit dem Gaspedal bewegen. Dabei ist das Fahrwerk komfortabler als das der meisten Elektrofahrzeuge, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Kona ebenso wie sein Fahrer keinen Gedanken an sportliche Ambitionen verschwendet. So kann man sich auch mit der recht gefühllosen Lenkung arrangieren, mit der es sich leicht und problemlos einparken lässt, sonst aber die Rückmeldung von der Fahrbahnoberfläche fehlt.
Wichtiger sind den meisten Kunden ohnehin Bedienung und Platzangebot. Hier liegt der Elektro-Hyundai auf dem klassenüblichen Stand und hat damit genug Raum für vier Personen. Zu fünf wird es allzu eng - nicht nur im Fond, denn mit einem Gepäckvolumen von 332 Litern stehen rund 40 Liter weniger als beim Verbrenner zur Verfügung - damit lässt es sich leben. Und auch wenn nach dem Umlegen der Rücksitze nur 1.114 Liter zur Verfügung stehen - für die meisten Nutzer dürfte das reichen. Dad nervt schon mehr, dass es nicht einmal gegen Aufpreis eine elektrische Heckklappenbedienung gibt und die Zuladung mit 350 bis 410 Kilogramm alles andere als üppig dimensioniert ist. Dagegen geht das Platzangebot in dieser Liga in Ordnung, wenngleich die Rücksitze etwas flacher sein dürften und der Platz unter den Vordersitzen überschaubar ist.
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- Veröffentlicht: 06. Oktober 2021