Das 5,09 Meter lange Elektrovehikel kostet in China 448.000 RMB (56.000 Euro) ohne Batteriemiete und 378.000 RMP mit der monatlichen Batteriemiete und wird für Europa angepasst. Zum Beispiel wird es eine europäische Version des putzigen Sprachassistenten Nomi geben., Ob der dann in Deutschland "Gretel" heißen wird, ist nicht bekannt. Warum kein SUV, wo die doch so gefragt sind? Die Antwort ist einfach. Der ET 7 steht auf der aktuellen Plattform des chinesischen Autobauers und bietet daher die neueste Technik. "Man hat nur einmal die Gelegenheit einen ersten Eindruck zu hinterlassen", weiß Europachef Oliver Schwarz.
Leih-Akkus als Geschätsmodell
Das ist vor allem in Ländern wie Deutschland wichtig. Schließlich versteht sich Nio als Premiummarke und will Audi, BMW und Mercedes die Kunden abwerben, das sorgt für eine hohe Messlatte. Um die zu überwinden, haben die Chinesen verstanden, dass man die deutschen Platzhirsche nicht auf der Autobahn schlagen kann und wählen ganz im Sinne des Firmenchefs einen Ansatz, bei dem der Kunde König ist. Das geht beim Laden los. Nio will sowohl die Wechselbatterien-Technik als auch klassische 180 kW-Schnelllader nach Deutschland bringen. Der schnelle Batterietausch ist keine Spinnerei technikverliebter Enthusiasten. In China existieren bereits 470 solcher Wechselstationen, die mittlerweile 13 Ersatz-Akkumodule beherbergen und nur noch den Platz von vier Parkplätzen benötigen. Die chinesische Regierung hat diese Technologie als wichtig gekennzeichnet und mittlerweile setzen auch Geely und Saic auf diese Technik. Das Rangieren in den Wechselport wird übrigens in Zukunft nicht mehr nötig sein, das übernimmt dann das Auto per Knopfdruck selbsttätig. Wem auch das zu viel Aufwand ist, kann einen Art Valet-Service ordern, der das Wechseln der Module erledigt und den Wagen wieder beim Besitzer abliefert.
Damit hört der Service für den Nio-Kunden nicht auf. Damit auch jüngere Autofahrer sich einen Nio leisten können, bietet der Autobauer Leasingangebote für die Akkus an, die über die eigene Tochtergesellschaft Weineng Battery Asset abgewickelt werden. Hinter diesem Geschäftsmodell steht der Gedanke der "Battery as a Service" (BaaS), damit kann man ein Auto mit einem kleinen Akkupaket täglich fahren und bei Bedarf - zum Beispiel für eine längere Urlaubsreise - sich eine größere Batterie ordern. Der Kaufpreis für ein Nio-Automobil verringert sich um rund 9.000 Euro. Ein weiterer Nebeneffekt ist die Tatsache, dass ohne die teure aber auch alternde Batterie der Restwert der Autos steigt. Zudem hat der chinesische Autobauer damit auch den Materialkreislauf in der eigenen Hand aber losgelöst von den Fahrzeugen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. September 2021