Im vergangenen Herbst gab es für Seat und Cupra einen herben Verlust, als der langjährige Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos seinem CEO Luca de Meo nach Frankreich folgte und die Spanier Richtung Renault verließ. Nur ein kurzes Intermezzo, denn Mesonero wechselte nach wenigen Monaten weiter von Paris nach Turin als Kreativkopf von Alfa Romeo. Sein Nachfolger Jorge Diaz, der nach Stationen bei Mitsubishi und Audi in den Volkswagen Konzern zurückkehrte und nunmehr für die beiden spanischen Marken verantwortlich zeichnet.
Markenstore in Down Under
So still es um Seat zu sein scheint, so groß sind die Pläne für Cupra. "Wir wollen bis 2030 elektrisch werden", blickt Griffith nach vorn und kündigt nach dem El Born mit dem Elektro-SUV Tavascan und einem Kleinwagen zwei weitere Spanier mit Stecker an. Bei der Eröffnung des Brand Store am Münchner Odeonsplatz enthüllen Wayne Griffith und Jorge Diaz mit dem Urban Rebel das Konzeptfahrzeug eines elektrischen Kleinwagens im Kleid eines Rennwagens. Während die Studie mit gewaltigen Spoilern und einem Heckflügel über 250 kW / 340 PS und als Elektroallradler den Spurt 0 auf Tempo 100 in 3,2 Sekunden schafft und im Elektroboost sogar aus 320 Kilowatt schöpfen kann, sieht das beim 2025 auf den Markt rollenden Serienmodell etwas anders aus. Hier soll bei 170 Kilowatt Schluss sein.
"Das Serienmodell ist auf der MEB-Plattform mit Frontantrieb unterwegs", erklärt Entwicklungsvorstand Dr. Werner Tietz, der von Bentley zu Seat nach Martorell wechselte. Der Cupra Urban Rebel sieht mit seinem scharfen Design und gelungenen Proportionen deutlich heißer aus als sein müdes Gegenüber VW ID. Life, der zehn Kilometer weiter östlich auf der IAA 2021 als elektrischer Citycrossover am Vormittag seine Weltpremiere feierte. Und bei dem Urban Rebel soll es nicht bleiben. Die günstigen MEB-Fahrzeuge des Konzerns für Seat, Skoda und Volkswagen werden in Martorell entwickelt und wohl auch hier gefertigt. "Es ist spannend eine neue Marke wie Cupra aufzubauen", erläutert Werner Tietz, "ich entwickle gerade so viele Autos wie noch nie. Das macht mit einem tollen Team einfach Spaß." Abwarten, wie viel Platz hier in den kommenden Jahren noch für Seat ist, denn die Trendmarke Cupra scheint längst den Ton anzugeben. Wohin es geht, kann jeder sehen - zum Beispiel beim Besuch des neuen Stores am Münchner Odeonsplatz.
Fotos: Cupra
- Details
- Veröffentlicht: 07. September 2021