Mercedes klotzt da schon ganz anders. Im Mittelpunkt des Messeauftritts steht der Mercedes EQE, der von seriennahen Elektro-Studien wie dem breit lachenden Maybach-EQS oder der elektrischen Mercedes G-Klasse EQG flankiert wird, die vermutlich in zwei Jahren auf den Markt kommen wird. Das auffälligste Merkmal ist der Kühlergrill mit illuminierten Rahmen. Fast verschämt steht die Crossover der C-Klasse mit Verbrennungsmotor und dem Zusatz "All Terrain" daneben. Eine Zweiteilung gibt es bei Renault. Während die Mutter mit dem BEV Megane E-Tech Electric bei den Hippstern punkten will, hat Dacia mit dem siebensitzigen Crossover Jogger die Familien im Blick.
Schweizer Charme
Wo es Mercedes größenmäßig so richtig krachen lässt, gibt VW mit der Studie ID. Life einen Ausblick auf den Stadtstromer, der 2025 erscheinen soll. Die Rahmendaten der Studie, die aussieht wie ein unehelicher Bruder des Honda e, geben schon einen ziemlich deutlichen Ausblick, wie das Serienmodell ID.2 aussehen wird. Die Plattform ist der MEB-Eco mit einer 57 Kilowattstunden-Batterie, die eine Reichweite von 400 Kilometern (WLTP) garantieren soll. Trotz der Länge von lediglich rund vier Metern und dem Radstand von 2,65 Metern, sollen die Passagiere im ID.4 viel Platz haben. Das liegt daran, das der ID.2 das erste MEB-Modell mit Frontantrieb sein wird. Der Motor auf der Vorderachse leistet 172 kW / 234 PS und beschleunigt das E-Mobil in 6,9 Sekunden von null auf 100 km/h.
Der Schweizer Isetta-Zwerg Microlino bietet zwar weniger Hightech, aber dafür viel Charme und Fronteinstieg. Größer als erwartet fällt der Smart Concept #1 aus und damit die Studie des SUVs, das 2023 auf den Markt kommen wird. Der Erstling ist ein Crossover, der mit einer Länge von 4,29 Metern in der Klasse von VW Golf oder einem Opel Mokka fährt - natürlich rein elektrisch. Allerdings vermissen wir bei der seriennahen Studie etwas den Wow-Effekt, den ein solcher Hippster-Beschleuniger haben sollte. Wer sich auf die gegenläufig öffnenden Türen freut, wird enttäuscht. Die werden durch konventionelle Pforten ersetzt. Innen gibt es viel Platz für vier Personen und einen 12,8 Zoll großen Touchscreen. Was auffällt, ist die entschlackte Bedienung des Infotainments. Ein weiterer elektrifizierter Stadtfloh ist der ACM City, bei dem der ausgeschriebene Firmenname "Adaptive City Mobility" Programm ist. Das Münchner Start-up will in Zusammenarbeit mit Magna in zwei Jahren einen wandlungsfähigen Stadtstromer auf die Räder stellen, bei dem die Batterien schnell getauscht werden können und der Platz einem Microvan entspricht.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. September 2021