Auf dem Dach eines Parkhauses flitzt Naveh Spector mit einem elektrischen Roller herum, dessen große Reifen und die auf den ersten Blick seltsame Position, mit der Mensch auf diesem Gefährt steht, auffällt: Beide Füße befinden von einer Seite in den Rädern und gelenkt wird mit zwei langen Stangen. "Durch diese Haltung agiert die Beine wie eine natürliche Feder und das entlastet so den Rücken. Anders als das bei den gebräuchlichen E-Scootern der Fall ist", erklärt der junge Israeli, der vor 18 Monaten aus der Armee ausgeschieden ist und klappbaren Roller mit seinem Vater entworfen hat. Zusammengefaltet passt das Zweirad in jeden Kofferraum und soll helfen, die letzte Meile zu bewältigen. Noch wiegt das Teil 17 Kilogramm, doch in der nächsten Entwicklungsstufe soll es leichter werden. Doch dazu braucht Naveh einen Partner, der ihn finanziell unterstützt.
Weiterentwicklungen des Elektromotors
Ein paar Meter weiter steht Benyamin Parto mit seinem Hyundai SUV, auf dessen Dach vier Kameras montiert sind - zwei optische und zwei Wärmebildkameras,. "Damit können wir alles auf der Straße entdecken, auch bei Nebel oder dichten Schneefall", erklärt der Tüftler. Automotive Partner sind schon gefunden, also soll diese Technik bereits im nächsten Jahr zur Serienreife entwickelt werden. Weit weniger auffällig steht Ari Bergman am Rande des Areals mit seinem Fahrrad herum, an dem eine Apparatur angebracht ist, die einer Satteltasche ähnelt. Tatsächlich ist das Konstrukt ein einfach nachzurüstender Elektroantrieb. Der Akku wiegt rund zwei Kilogramm, die Reichweite ist 25 km und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Der Preis? "Etwa 650 Euro", lächelt Ari verschmitzt.
Dass der Elektroantriebsstrang noch längst nicht ausgereizt ist, zeigt IRP-System. Das israelische Start-up nimmt sich die wichtigsten Komponenten vor, fertigt diese selbst und legt sie deutlich effizienter aus. Die E-Maschine hat eine besondere Wickelung, ist 15 bis 40 Prozent leichter und kompakter. Durch eine spezielle Software ist das IRP-System effizienter, was auch zu einer um 15 Prozent leichtere Batterie führt. "Wir sind den anderen zwei Schritte voraus"; strahlt Amit Grauer. Aktuell hat der Motor noch 20 kW / 27 PS, aber die Technologie ist skalierbar und das Unternehmen arbeitet bereits an einer 150 kW / 204 PS-Maschine. Den umgekehrten Weg zeigt ein streichholzschachtelgroßer 1 kW / 1.35 PS Elektromotor für einen E-Scooter.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. Oktober 2019