Merkt man nur nicht so richtig. Das liegt hauptsächlich am CVT-Automatikgetriebe, das den 2,2 Tonnen schweren und in der siebensitzigen Version fünf Meter langen Lexus beim Beschleunigen eher zäh auf Tempo bringt. Typisch CVT: Beim Gasgeben erst mal angestrengt klingen, aber erst mit Verzögerung die akustische Kraftanstrengung auch in einen adaequaten Vortrieb umsetzen. Offiziell braucht es acht Sekunden, bis die Langversion auf Tempo 100 ist, bei 180 km/h ist Schluss. Bei der 4,9 Meter langen Normalversion mit fünf Sitzen und 100 Kilogramm weniger Gewicht sieht es etwas besser aus: Den Spurt vom 0 auf 100 km/h schafft sie in 7,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h.
Beachtlicher Cw-Wert
Aber: Mehr ist auch gar nicht nötig. Denn, richtig, der Lexus 450h ist ein Cruiser. Wer mit ihm auf gewundenen Bergstraßen Kurven fressen will, der ist selber schuld. Und fehl am Platz. Obwohl das weiterentwickelte Fahrwerk ebenso wie die durch mehr Schweißpunkte und längere Klebeverbindungen erhöhte Karosseriesteifigkeit Kurven durchaus mag - aber eben kommod. Die Federraten sind nun etwas weicher ausgelegt als beim Vorgänger, das Federungs- und Einlenkungsverhalten durch spezielle Gummikomponenten verbessert, die bei unruhigem Straßenbelag hochfrequente Vibrationen schlucken. Wem das noch nicht genügt: Optional bietet Lexus ein adaptiveres Fahrwerk an, das über Sensoren ständig die Straßenoberfläche scannt und das Federungsverhalten darauf einstellt. Insgesamt sorgt das überarbeitete Fahrwerk nicht nur für deutlich besseren Komfort, sondern auch für besseres Handling, auch in Kurven. Präzise hält der RX 450h die Spur. Seitenneigung? Fehlanzeige.
Den durchschnittlichen Verbrauch gibt Lexus für den RX 450h mit knapp unter sechs Litern auf 100 Klometern an. Auf unseren Testfahrten in Ibiza zeigte der Bordcomputer dagegen eher um die zehn Liter. Das ist etwas erklärungsbedürftig. Wir waren nahezu ausschließlich auf Landstraßen unterwegs - da kann der Hybrid seinen Spritsparvorteil kaum ausspielen. Anders in der Stadt, wo hohe Anteile an rein elektrischem Fahren anfallen und durch viele Bremsvorgänge auch immer wieder elektrische Energie zurück gewonnen wird. Mit zum Spritsparen träg auch die Aerodynamik des RX450h bei, an der die Ingenieure lange gefeilt haben. So ist zum Beispiel der Fahrzeugboden komplett verkleidet, diverse Spoiler optimiert, sorgen Finnen für eine verbesserte Luftströmung. Lohn des Aufwandes: ein mit 0,33 für einen SUV sehr beachtlicher Cw-Wert.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 09. Oktober 2019