So wünscht man sich ein Luxuscoupé: bullig, kraftvoll und elegant im Auftritt. Dazu eine tolle Kombination aus Antrieb und Fahrwerk, die den Fahrer in seinem belederten Sportgestühl träumen lässt. Die Möglichkeiten scheinen schier unbegrenzt. Lenkung, Bremsen, die feine Fahrwerksabstimmung und der bullig drehende Achtzylinder, der auch in hohen Drehzahlen noch Feuer hat. Doch genau der tolle V8 bietet einen kleinen Makel. Dieser ist klein - sehr klein, doch man spürt es beim Fahren durchaus. Denn der Unterschied zum bereits mehr als prächtigen kleinen Bruder dem BMW M 850i Coupé ist in der Realität nicht wirklich groß. Wer nicht im absoluten Grenzbereich unterwegs ist, wird es spüren. Vielleicht etwas zu klein. Das gleiche Triebwerk leistet im sehr ähnlichen Auto bereits 530 PS und 700 Nm. Okay abgeregelt wird bei Tempo 250, es fehlt etwas Spoilerornat, Details im Innern und das Fahrwerk federt anders an.
Schnell - sehr schnell
Doch wirklich gigantisch sind die Unterschiede gerade im Sport- / Sport-Plus-Programm nicht. Wir bei seinem viertürigen Bruder, dem kaum schlechteren BMW M5, wird der Allradler auf Knopfdruck zu einer Heckschleuder, indem die Vorderachse abgekoppelt wird. Macht in der Realität kein Mensch und ist daher absolut entbehrlich. Stattdessen sollte man jeden Meter genießen, dass der Koloss aus Bayern seine allzu üppige Motorleistung im Grenzbereich über alle vier Walzen auf den Boden bannt. Das aktive Sperrdifferenzial und eine Compound-Bremse lassen sich auf Wunsch um eine Karbon-Keramik-Bremsanlage erweitern. Dass sich die einzelnen Fahrmodi erstmals auch in zwei Bremsmodi unterscheiden lassen, braucht kein Mensch. Eine Bremse sollte genauso kalkulierbar wie eine Lenkung sein. Hier geht es um Vertrauen, Gefühl und eine erwartete Rückmeldung, um im Fall der Fälle die rechten Entscheidungen zu treffen
Aus dem Stand beschleunigt das BMW M8 Competition Coupé, das ebenfalls als schickes Sportcabrio mit nahezu identischen Leistungsdaten zu bekommen ist, in 3,2 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch liegt zwischen 10,5 und 10,6 Liter auf 100 Kilometern. Leicht abgewandelt zeigt sich der Innenraum mit differenziertem Instrumentenpanel, konturierten Sportsitzen und einem Getriebewählhebel ohne Kristallauswüchse - angenehm. Die Sitze: toll. Das Leder: chic. Das Platzangebot: klasse - so lange sich niemand in den engen Fond zwängen muss. Der Laderaum fasst 420 Liter. Das hat seinen Preis: das BMW M8 Competition Coupé startet bei 168.000 Euro; das BMW M8 Competition Cabrio kostet mindestens 176.000 Euro. Und wer den M8 als viertüriges Gran Coupé will, muss noch mehr drauflegen.
Fotos: BMW
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- Veröffentlicht: 08. Oktober 2019