Das Fahrwerk ist betont komfortabel ausgelegt und lässt die Insassen bei flotter Kurvenfahrt nennenswerte Wankbewegungen spüren, doch sonst ist nichts am Fahrverhalten auszusetzen. Schließlich ist auch der 2.600 Meter hohe Wintersportort Telluride nicht für seine Abfahrtspisten, sondern seine ruhigen Pisten mittlerer Schwierigkeitsstufe bekannt. Auf seine Kosten kommt man hier wie da. Wer es ambitionierter angehen lässt merkt jedoch, dass der Kraftfluss von der Front- an die Hinterachse bei kräftigen Leistungsabfragen schneller vonstattengehen könnte. Die Basisversion des Kia Telluride ist trotz der knapp 300 PS auch als Fronttriebler zu bekommen. Das merkt man dem amerikanischen Koreaner ebenso an wie die sehr leichtgängige Lenkung, die in den USA weit verbreitet ist.
Knallerpreis
Eine wahre Schau sind jedoch Platzangebot und insbesondere die Komfortausstattung des edelsten aller amerikanischen Kias. Preislich geht es bereits bei knapp 32.000 US Dollar los, doch für 46.000 US Dollar gibt eine Komfort- und Sicherheitsausstattung, die keinerlei Wünsche offenlässt. So bietet die SX-Version nicht nur eine elektrische Heckklappe, 20-Zoll-Aluräder, LED-Licht rundum, sondern auch vier Einzelsitze, eine zusätzliche Rückbank, klimatisierte Sitze vorne wie hinten sowie ein vernetztes Navigationssystem und eine schier unüberschaubare Zahl an USB-Ports. Die sitzen sogar in den Rückenlehnen der Frontstühle und versorgen den Fond ebenso mit elektrischer Energie wie der 220-Volt-Anschluss an der Rückseite der Mittelkonsole. Auch für den Fond lässt sich die Klimatisierung separat von vorne oder hinten einstellen. Doch damit nicht genug. Der Kia Telluride verwöhnt seine Insassen mit sehr gutem Sitzkomfort, Armlehnen vorne wie hinten, Nappalederbezügen, Head-Up-Display, Soundsystem und einem Autobahnpiloten, der einen nicht nur im Stau auch einmal ein paar Augenblicke die Hände vom Steuer nehmen lässt. Einfallsreich: wer den Blinker betätigt, bekommt zwischen die beiden analogen Rundinstrumente ein Kamerabild vom Außenspiegel eingeblendet, das einen den toten Winkel vergessen lässt.
Das Geräuschniveau ist Dank guter Dämmung, Doppelglas und des unaufgeregten V6-Triebwerks so niedrig, wie man es sich von einem luxuriösen SUV der bezahlbaren Oberklasse erwartet. Praktisch: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Sitze in der dritten oder auch der zweiten Reihe nach vorne umklappen und den Gepäckraum von knapp 600 auf gigantische 2.400 Liter erweitern. Obschon der Kia Telluride 3.8 V6 SX preislich gegen Modelle wie den Ford Explorer oder einen VW Atlas antritt, kratzt er zum amerikanischen Schnäppchenpreis selbst an deutschen Premiummodellen wie einem BMW X5, Audi Q7 oder Mercedes GLE, die mindestens 15.000 US Dollar mehr kosten und weit weniger Ausstattung bieten. Bitte bringt diesen Luxus-SUV zum Schnäppchenpreis auch nach Europa!
Fotos: press-inform / Kia
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- Veröffentlicht: 30. August 2019