Das verbessert die Fahrbarkeit und lässt das maximale Drehmoment von 450 Newtonmetern schon bei 1.750 U/min von der Leine. Beim Herausbeschleunigen aus dem Drehzahlkeller spricht das Triebwerk im Zusammenspiel mit der Achtgangautomatik gut an und lässt nur ein kleines Turboloch erahnen. Also prügelt der aufgeladene Vierzylinder den X2 M35i in 5,0 Sekunden auf 100 km/h und hört erst bei 250 km/h auf. BMW gibt den Norm-Verbrauch mit 7,1 l/100 km an. Zum stimmigen Gesamtpaket gehört ein passendes Fahrwerk. Auch da haben die Ingenieure das adaptive M-Fahrwerk mit Stahlfedern verbaut. Stärkere Stabilisatoren inklusive vorgespannte Lager, straffere Dämpfer, eine Wankstabilisierung. Dazu kommt ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse. "Es ist ein stimmiges Auto geworden", freut sich die Projektleiterin Karin Truckenbrodt. Das Fahrwerk ist straff, aber die Fahrmodi unterscheiden sich deutlich voneinander, sodass man problemlos die passende Abstimmung findet.
Kein Brandstifter
Tatsächlich zeigen die Kunstgriffe die erwünschte Wirkung und der X2 M35i bereitet Laune, wenn man keinen X2 M erwartet. Der 1.610 Kilogramm schwere Crossover lenkt freudig ein und hält in der Kurve unbeeindruckt seine Spur. Das Zusammenspiel zwischen der Sperre vorne, dem Allradantrieb und den gezielten Bremseingriffen an der Hinterachse lässt den X2 M35i lange geduldig verharren, ehe der Vorderwagen ganz gemächlich Richtung Fahrbahnrand schiebt. Dazu passt die Lenkung mit weniger Servounterstützung, die den SUV dahin dirigiert, wo er hin soll. Nur beim Fahrbahnbericht erreicht die Münchner Steuerung nicht die Mitteilungsfreude der Porsche-Variante.
"Das Auto ist nach außen kein Brandstifter, kann aber die Keule schon schwingen", sagt Thomas Kazenwadel. Die zwei Auspuffrohre mit jeweils zehn Zentimetern Durchmesser, 19 Zoll Räder mit speziellen Felgen, die blauen Bremssättel und eine Frontschürze mit größeren Lufteinlässen sind die auffälligsten Merkmale des sportlichen X2s. Im Innerem fallen das M-Lenkrad und die Sportsitze ins Auge, aber auch die Tatsache, dass das Infotainment-Bedienoberfläche zwar die aktuelle BMW Kachel-Optik hat, aber das System nicht die modernste Variante ist. Der Bedienung mit dem Drehknopf und der Spracheingabe, die BMW-typisch umgesetzt wird, tut das aber keinen großen Abbruch.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 18. Mai 2019