Der Genfer Salon wackelt und die Absagen auf der Frankfurter IAA haben das Dutzend längst überschritten. Solche Probleme kennt man in China und speziell auf der Shanghai Autoshow nicht. Die Gänge platzen aus allen Nähten und hier im Messezentrum will kein Hersteller fehlen.
Eine andere Welt
Der Genfer Salon wackelt und die Absagen auf der Frankfurter IAA haben das Dutzend längst überschritten. Solche Probleme kennt man in China und speziell auf der Shanghai Autoshow nicht. Die Gänge platzen aus allen Nähten und hier im Messezentrum will kein Hersteller fehlen.
Sogar die sonst so selbstbewussten deutschen Autohersteller können sich in der Millionenmetropole Shanghai nicht verstellen und machen keinen Hehl daraus, dass nur hier derzeit der Mittelpunkt der internationalen Automobilwelt ist. Im National Exhibition and Convention Center im Qingpu District, rund 45 Minuten vom Stadtkern entfernt, will keiner außen vor bleiben. Doch gaben vor Jahren noch die europäischen und speziell die deutschen Autohersteller die Schlagzahl auf dem längst größten Automobilmarkt der Welt vor, so sieht es im Jahre 2019 bei der 18. Auflage der Auto China Shanghai ganz anders aus. Natürlich sorgt eine elektrische Citystudie wie der Audi AI:ME für Aufsehen, schauen sich die Messebesucher den Mercedes GLB als siebensitzigen Familiencrossover ganz genau an und selbstredend freuen sich viele Kunden auf den neuen BMW 3er mit langem Radstand. Wer es sportlicher mag, träumt vom Power-Doppelpack aus BMW X3 / X4 M mit 510 PS, dem gelungenen Porsche Cayenne Coupé oder sieht, wie elektrisierende Golf-Technik im Audi Q2 L E-Tron verbaut wurde. Nicht elektrisch, aber ebenfalls dezent überarbeitet: der Mini Clubman.
Elektroautos wohin man schaut
Doch an sich spielt die Musik auf der Auto China längst bei den heimischen Herstellern. Marken wie Chery, Hanteng, Oshan, Geely, Wey, Leapmotor, Weltmeister oder Massenhersteller Haval zeigen SUVs, was das Zeug hält. Gerade die beliebten Crossover-Klassen zwischen 4,50 und 4,90 Meter stehen in der Gunst der potenziellen chinesischen Kunden ganz oben. Oftmals sind die Fahrzeuge elektrifiziert, wobei die lange Jahre dargebotenen Plug-In-Hybriden kaum noch auf den gleißend hellen Messeständen zu erspähen sind. Entweder werden die SUV von modernen Turbomotoren angetrieben oder die Verbrenner haben völlig ausgedient und für den Antrieb sorgen leistungsstarke Elektromotoren. Jeder Hersteller muss in diesem Jahr mindestens zehn Prozent seiner Modelle als NEV - als Plug-In-Hybrid oder Elektromodell verkaufen. Im kommenden Jahr sind es zwölf Prozent.
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- Veröffentlicht: 16. April 2019