Wenn sich dieser Trend fortsetzt, hat das erhebliche Konsequenzen für die Infrastruktur, die auch außerhalb der Metropolen gewährleistet sein muss. Zumal die Fahrer der Elektroautos sehr häufig öffentliche Ladestationen nutzen und nicht daheim die Akkus füllen, was bisher angenommen wurde. Allerdings könnte sich das mit Plug-in-Hybriden, die eine deutlich größere Reichweite haben, ändern. Das Thema Laden nimmt natürlich bei der Elektromobilität eine zentrale Bedeutung ein. Allerdings ist es nicht so einfach eine freie Ladestation zu finden. Im Durchschnitt haben E-Fahrer im Durchschnitt sechs Lade-Apps auf Ihrem Smartphone. Damit ist der Hindernislauf der Stromer-Fans noch nicht zu Ende. An den Ladesäulen variieren die Strompreise bisweilen um mehrere 100 Prozent. Die Fahrer von Elektroautos machen ihren Unmut darüber auch deutlich Luft und bezeichnen diesen Umstand als "moderne Wegelagerei an der Ladesäule."
Falsche Werbekampagnen
Wenn dann eine Strom-Tankstelle gefunden ist, kann es durchaus passieren, dass diese zugeparkt ist. All diese Phänomene führen zu einer "Ladesäulen-Angst" und zu einem "Hamstern" der Lademöglichkeiten: 19 Prozent füllen die Akkus bei jeder Gelegenheit, jeder fünfte einmal täglich. Neben fehlenden Schnellladern beklagen Nutzer die zu geringe Anzahl an Langsamladern, vor allem auf Park-&Ride-Parkplätzen, Bahnhöfen, Flugplätzen und Wohngebieten. "Kommunen müssen Lösungen für Laternenparker finden; drei Mal 22 kW sind unbequem für den Alltag, 22 Mal drei kW wären sinnvoller", erklärt einer der Befragten.
Bei diesen Antworten lohnt es sich einen Blick auf die Befragten der Studie, die USCALE gemeinsam mit electrify BW e.V. durchgeführt hat, zu werfen. Je nach Frage antworten 600 bis 1.050 Elektromobilisten. 90 Prozent waren Eigentümer eines Elektromobils, 95 Prozent fuhren ein BEV und der durchschnittliche Kilometerstand betrug zum Zeitpunkt der Studie rund 40.000 Kilometer - also alles andere als Sonntagsfahrer.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. April 2019