Am besten von den Limousinen verkaufte sich im vergangenen Jahr noch der Toyota Camry in den USA und mit 343.000 Verkäufen reichte es immerhin zu Platz zehn in der Verkaufsstatistik. Doch gegen die gigantischen Pick Ups und SUV steht selbst ein Massenmodell wie der Camry auf verlorenem Posten. Diese Probleme hätte der VW Passat auch gerne, denn er führt in den USA kaum mehr als ein Schattendasein. Mit der neuesten Generation will er aus diesem langen Schatten herausfahren. Dabei setzt Volkswagen unverändert auf ein völlig anderes Fahrzeug als beispielsweise in Deutschland. Der dortige Passat ist zum Beispiel noch auf der technisch veralteten Plattform PQ35 und nicht auf dem modularen Querbaukasten unterwegs, der gemeinhin das Wolfsburger Portfolio beherrscht. Der Grund liegt schlicht in den Kosten. PQ35 ist deutlich günstiger als der skalierbare Hightech-Baukasten MQB und den amerikanischen Kunden interessiert die Plattform niemanden.
Deutsche Tugenden
"Der Passat ist die einzige mittelgroße Limousine, die deutsche Fahrdynamik zu einem erschwinglichen Preis anbietet. Die Kombination aus Komfort, Zuverlässigkeit und Fahrdynamik ist bei Käufern seit langem beliebt", so Scott Keogh, Volkswagen-CEO der Region Nordamerika, "mit diesem neuen Modell haben wir den Stilfaktor erhöht und die Technologie verbessert, um sie noch attraktiver zu machen. Darüber hinaus haben wir die gewünschten Komfort- und Fahrerassistenzfunktionen zugänglicher gemacht."
Daher wurde das Geld für die neue Generation noch mehr als beim amerikanischen Jetta plakativ in Offensichtlichkeiten gesteckt. Ein frischeres Design mit mehr Kontur, dazu ein markanter Chrom-Kühlergrill mit LED-Leuchten rundum und eine deutliche Auswertung des Innenraums dürften mit einem stabilen Verkaufspreis einhergehen. Beim Antrieb macht es VW den US-Kunden besonders einfach, denn sie haben keine Wahl: so wird der VW Passat wie schon der Jetta nur mit einer Motorisierung angeboten. Diesmal ist es ein aufgeladener Zweiliter-Vierzylinder, der 128 kW / 174 PS und 280 Nm maximales Drehmoment leistet. Diesel oder stärkere Benziner fehlen ebenso wie Plug-In-Hybriden. Obligatorisch sind stattdessen Frontantrieb und eine Sechsstufen-Automatik. Auf Wunsch gibt es dafür ein ordentliches Ausstattungspaket mit verschiedenen Fahrerassistenzsystemen, klimatisierten Sitzen, Navigationssystem und 19-Zöllern. Zudem will VW potenzielle Kunden nicht nur ausgewiesenem und entsprechend beworbenen deutschen Fahrvergnügen ködern, sondern mit einer Garantie von sechs Jahren oder 72.000 Meilen (115.000 Kilometern). Davon können die deutschen Kunden nur ebenso träumen wie von dem Basispreis, der bei 25.000 Dollar liegen dürfte. Marktstart ist im Sommer.
Fotos: VW
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- Veröffentlicht: 13. Januar 2019