Was jedoch nicht zum schicken Coupédesign des Peugeot 508 passt, ist das Motorenangebot. Wird man bei den Dieselversionen bis zum 177-PS-Modell noch zufriedenstellend fündig, sieht das bei den Benziner durchaus anders aus. Bei 1,6 Litern Hubraum ist unter der flachen Motorhaube Schluss mit lustig. Auf dem Papier leistet das mindestens 45.600 Euro teure GT-Sportmodell des Puretech 225 dabei auf den ersten Blick eindrucksvolle 165 kW / 225 PS, die sich auch im Vergleich zur Konkurrenz allemal sehen lassen können. Doch im flotten Fahrbetrieb stößt das aufgeladene 1,6-Liter-Triebwerk schnell an seine Grenzen. 160 oder vielleicht 180 PS würde man dem Vierzylinder noch zutrauen und selbst hier könnte man den dünnen Hubraum nicht überspielen. Doch 225 PS nimmt man dem Franzosen in keinem Fall ab. Da kann sich die ordentliche Achtgang-Automatik mit ihren schnellen Gangwechseln oder der Pilot mit den Schaltpaddeln am Lenkrad noch so mühen; sportlich bleibt beim Peugeot 508 GT nur das Aussehen und der angestrengte Klang des Motors passt zum müden Fahrgefühl. Dabei liegt die Höchstgeschwindigkeit bei für einen Franzosen untypischen 250 km/h und auch die Beschleunigung 0 auf Tempo 100 in kaum mehr als sieben Sekunden geht in Ordnung. Doch wer dem Viertürer ambitionierte Fahrleistungen abverlangt, spürt schnell, dass das 1,6-Liter-Triebwerk an seiner Grenze arbeitet und drückt den in Aussicht gestellten Normverbrauch von 7,3 Litern Super (131 g CO2 / km) deutlich Richtung Zehn-Liter-Marke.
Besser, man lässt es daher etwas gemächlicher angehen und dafür sollte auch die kleinere Version mit 180 PS reichen oder man steigt in den drehmomentstarken 2.0 HDI mit 177 PS (ab 46.450 Euro). Zu dem wenig dynamischen Anspruch des 1,5 Tonnen schweren Fronttrieblers passt die betont komfortable Fahrwerksabstimmung und die sehr leichtgängige Lenkung. Was in dieser Klasse jedoch längst etabliert ist, bleibt ein optionaler Allradantrieb, der selbst bei den Topversionen des Peugeot 508 nicht zu bekommen ist. Wie schon die 3008 / 5008 basiert auch der 508er auf der variablen EMP2-Plattform mit McPherson-Federbeinen vorn und Multi-Link-Architektur an der Hinterachse. Macht eben alles einen guten Eindruck, solange man den Peugeot 508 GT Puretech 225 nicht fordert. So kann man sich auch die verstellbaren Dämpfer sparen, die ohnehin nur für die Topversionen im Programm sind. Wer sich in die schicke Coupélimousine verliebt hat, kommt daher um den zwei Liter großen Diesel kaum herum.
Fotos: PSA
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- Veröffentlicht: 22. Oktober 2018