Festkörperbatterien haben einen immensen potenziellen Vorteil gegenüber der derzeit dominierenden Lithium-Ionen-Batteriechemie. Sie haben das Potenzial, eine deutlich größere Energiedichte in einzelne Zellen zu packen, während sie gleichzeitig kompakter und im Laufe der Zeit billiger als herkömmliche Lithium-Ionen-Zellen sind. BMW hat eine technologische Allianz mit Toyota, die die Entwicklung moderner EV-Batteriechemien mit Schwerpunkt auf Lithium-Ionen umfasst. Toyota hat bereits angekündigt, bis 2025 Feststoffbatterien in Serienfahrzeugen anbieten zu wollen. Derzeit sind die Japaner in vielen ihrer Hybridfahrzeuge noch mit Nickel-Metallhydridtechnik unterwegs.
Renault Nissan investiert
Auch die Markenallianz von Renault-Nissan-Mitsubishi arbeitet wie viele Autohersteller und Zulieferer mit Hochdruck daran, in den elektrischen Konzernfahrzeugen bis zum Jahre 2025 die neuen Festkörperbatterien einbauen zu können. Die Technologie verspricht größere Reichweiten bei geringerer Akkumasse zu günstigeren Preisen. Die europäische Industrie hat die Batterieentwicklung für Hybrid- und Elektrofahrzeuge weitgehend verschlafen. Diesen Vorsprung nun noch aufzuholen, scheint unwahrscheinlich. "Es macht keinen Sinn, der heutigen Technologie nachzuspüren", sagt BMW Betriebsrats Peter Cammerer. Stattdessen sollte man sich auf die "Post-Lithium-Ära" vorbereiten, indem die deutsche Industrie ihre gemeinsamen Anstrengungen auf vielversprechende Natrium- oder Magnesium-Ionen-Batterietechnologien konzentriere. Zulieferer Bosch stimmt dieser Einschätzung zu und verzichtet auf den Bau von Lithium-Ionen-Batteriezellen. Das Unternehmen hatte eine Studie durchgeführt, wonach bis 2030 20 Milliarden Euro investiert werden müssten, um ein Fünftel des europäischen Marktes zu erobern.
"Die Technologie verspricht im Vergleich zu aktuellen Lithium-Ionen-Batterien enorme Vorteile hinsichtlich Kosten, Dichte und thermischer Stabilität", sagt Gilles Normand, bei der Renault Group für Elektrofahrzeuge verantwortlich, "es gibt viele Herausforderungen, aber wir machen sehr gute Fortschritte mit dem Ziel, sie bis 2025 auf den Markt zu bringen." Die Allianz von Renault-Nissan-Mitsubishi ist einer von vielen Autoherstellern, die diese Batterietechnologie seit einiger Zeit erforschen. Dazu gehört unter anderem auch BMW, die sich mittlerweile mit Solid Power verbündet haben, während Toyota mit Panasonic kooperiert. Der japanische Autohersteller Honda arbeitet derweil eigenständig an der Entwicklung von Feststoffbatterien.
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- Veröffentlicht: 26. Juli 2018