Erste Anfänge für einen Smart Club Hong Kong gab es bereits 2002. "Doch gegründet wurde er erst im Herbst 2003", erinnert sich Rae Yeung, deren Partner ebenfalls glühender Smart-Fan ist, "als ich noch bei Daimler gearbeitet habe, wollte ich wissen, wie es an der Basis aussieht. Wir hatten keine Informationen. Was mochten die Smart-Kunden und was nicht? Dafür war die Clubszene damals ideal." Der Smart Fortwo ist in Hong Kong eine der günstigsten Möglichkeiten, Auto zu fahren - insbesondere aus europpäischer Produktion. "Die Preise für den Fortwo mit 71 PS beginnen hier bei umgerechnet 16.000 Euro", erklärt Samson Leung, Pressesprecher von Mercedes Hong Kong. Der Smart ist nicht zuletzt deshalb ein günstiges Auto, weil man mit ihm steuerfrei unterwegs ist und der 100prozentige Importzoll entfällt, der die meisten Preise in gigantische Höhen presst.
Elektrische Diaspora
Doch die Mitglieder des Smart-Clubs wissen durchaus um den polarisierenden Charakter ihres kleinen Flitzers. "Man liebt ihn oder hasst ihn", sagt Arthur, "wenn ihn jeder mögen würden, würden wir ihn nicht so lieben." Dabei machen sich die Vorteile des Fortwo noch mehr als in den meisten anderen Städten positiv bemerkbar. Der Parkraum in Hong Kong ist winzig, die Straßen enger denn je und so kann man mit dem winzigen Wendekreis und den überschaubaren Abmessungen im Alltag doppelt punkten. Zudem sind die Fahrstrecken auf Hong Kong Island überaus überschaubar und bei einem Tempolimit von maximal 110 km/h macht sich die früh abgeregelte Höchstgeschwindigkeit nicht bemerkbar. Eines der Mitglieder hat es schon einmal drauf angelegt und hat mit seinem Smart Roadster nächstens mächtig Gas gegeben - fast Tempo 200 durch den Tunnel auf der nördlichen Kowloon-Seite. Den anderen Mitgliedern wackeln nach eigenen Aussagen bei Tempo 130 auf dem Weg zum Hong Kong Airport schon die Knie.
Anders als in anderen Regionen auf der Welt, ist die Elektrowelle noch nicht über Hong Kong geschwappt. "Hier fahren viele Tesla-Modelle", erklärt Samson Leung, "doch sonst gibt es kaum Ladestationen und die Leute wohnen in gigantischen Hochhäusern ohne jede Lademöglichkeit." Bereits in der zweiten Smart-Generation gab es einen Testbetrieb mit elektrischen Smart-Modellen, die Firmenkunden zur Verfügung gestellt wurden, doch die Ladesituation kippte schließlich das Projekt. "Wir werden Anfang kommenden Jahres den elektrischen Smart Fortwo auch bei uns auf den Markt bringen", blickt Samson Leung nach vorn. Viele Mitglieder des Smart Clubs freuen sich auf die elektrischen Modelle. "Doch da es hier kaum Ladesäulen gibt und man nicht andauernd nachtanken will, müsste es schon eine elektrische Reichweite von 300 Kilometern sein", sagt Smart-Club-Mitglied Nate, "vorher kauft hier kaum einer."
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- Veröffentlicht: 16. Juli 2018