Mehr als drei können es aber immerhin nicht gewesen sein. Denn der erste der bislang 157.500 verkauften VW California feiert im Spätsommer 1988 auf dem Caravan Salon in Essen seine Premiere. "Da war doch der Schauspieler unser Präsident… ja genau, Ronald Reagan", entfährt es Bobby beim Stichwort 1988. In Deutschland ist zu diesem Zeitpunkt Helmut Kohl an der Macht und in den Radios der ersten California-Exemplare säuselt Whitney Houston ihren neuesten Hit "One moment in time". Der damalige T3 kostet 39.900 DM und überzeugt in drei Jahren 22.000 Käufer. Noch im August 1990 findet bereits der Wechsel vom T3 zum T4 statt, was nicht nur eine Veränderung der Außenhaut, sondern vor allem des Antriebs mit sich führt. Der Motor kommt von hinten nach vorn und die angetriebene Achse gleich mit. Bis zum Jahr 2003 verkauft VW 39.000 Exemplare des T4 California. Vom Nachfolgemodell auf Basis des T5 rollen rund 55.000 Fahrzeuge bis 2015 zu ihren neuen Besitzern. Es folgt das aktuelle Modell, der T6, der im vergangenen Jahr mit 15.155 Zulassungen den Jahresrekord der Modellreihe bricht. Und es hätten noch mehr werden können, wenn Volkswagen nicht von den bis heute anhaltenden Auslieferungsschwierigkeiten heimgesucht worden wäre.
Doch was ist Besonders an der aktuellen Version und warum lebt der Mythos in ihr weiter? Eine Antwort darauf geben die eigenen Augen. Denn erstmals seit Jahrzehnten gibt es wieder Zweifarblackierungen - eine Hommage an den T1. Statt aus Baumwolle besteht der Faltenbalg nun zudem aus einem synthetischen Stoff (statt Baumwolle), der wasserdichter und widerstandsfähiger ist. Gleichzeitig erhielten kleine Verbesserungen bei den Führungen der Rollos und der Schiebetüren sowie eine kleine Magnettaschenlampe im Sockel des Beifahrersitzes Einzug ins Innere des T6 California - von den zahlreichen Assistenzsystemen einmal ganz zu schweigen. Was selbstverständlich auch im neuesten California nicht fehlen darf, ist die Küchenzeile mit weiteren Ablagen, neuer Handtuchstange und einer nun drei- statt zweigeteilten Glasarbeitsfläche über Kühlschrank, Gaskocher und Spüle. Was, wie schon seine Vorgänger, noch immer vorhanden ist, ist die Handbremse. Und nein, selbst im aktuellsten Modell ist dieses für viele T-Fans störende Objekt zwischen den drehbaren Sitzen noch immer nicht in elektrischer Form erhältlich. "Zwischen die beiden Vordersitze würde perfekt eine Kühltruhe passen, wenn da nicht diese Handbremse wäre. Das ist schon sehr ärgerlich", heißt es daher nicht selten in California-Foren. Daran schließt sich in vielen Fällen der Vorwurf an, dass zudem auch keine modernen Fahrzeugschlüssel im Angebot zu finden sind. Dem Legendenstatus werden diese Schönheitsfehler aber natürlich nichts anhaben können. Lediglich die Preispolitik sorgt für ein paar Kratzer. Denn wer heutzutage Freiheit erfahren möchte, muss zuvor erst einmal ins Hamsterrad und Geld verdienen. Viel Geld.
Fotos: VW