Das Facelift des Briten aus Solihull hat nur wenig wirklich sichtbare Spuren hinterlassen. Vor allem nennt Land Rover da selbst "zahlreiche Elemente in Karbonoptik". Karbon"optik" heißt: Sieht aus wie Karbon, ist aber keins. Vorne gibt es neue LED-Scheinwerfer und einen neu gezeichneten Kühlergrill. Den Fans des schnellen Offroad-Briten sind die nun 423 kW/575 PS und 700 Nm maximales Drehmoment aus den 4.999,7 ccm Hubraum des längs eingebauten V8 ohnehin wichtiger. Sie treiben den SVR zusammen mit der präzisen achtstufigen Wandler-Automatik in 4,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h gut. Das liegt immerhin auf 911er-Niveau.
Viel Komfort für viel Geld
Die Frage, ob es solche Leistungsdaten für einen SUV tatsächlich braucht, ist obsolet: Es gibt genügend Kunden in der Welt, die sie für sich damit beantworten, dass sie den Kaufpreis von mindestens 132.200 Euro bereitwillig überweisen. Bei einer solchen Investition dürfte ihnen auch der Verbrauch so ziemlich egal sein: Im Schnitt schluckt der Achtzylinder stolze 12,8 Liter auf 100 Kilometer, in der Stadt sind es selbst offiziell schon 18 Liter.
Wem es einen solchen stolzen Preis wert ist, der bekommt außer einem schnellen Vorwärtskommen und - mit den richtigen Reifen - einer guten Geländetauglichkeit inklusive einer Wattiefe von 850 mm und 278 mm Bodenfreiheit vor allem viel langstreckentauglichen Komfort. Ein Beispiel: Die Sonnenblende unter dem Schiebedach läßt sich nun per Gestensteuerung öffnen und schließen. Die Sportsitze geben guten Seitenhalt und zwicken auch nach etlichen Kilometern nicht, die Bedienung ist erst einmal etwas lern- und gewöhnungsbedürftig, dann aber komfortabel. Das neue Infotainment-System hilft auf langen Fahrten gegen Langeweile. Platz ist vorne wie hinten reichlich, der Kofferraum schafft üppige 780 bis noch üppigere 1.868 Liter und lässt sich ohne viel unnötigen Kraftaufwand beladen. Nur im Gelände müssen wir noch ein wenig üben - oder einfach andere Reifen aufziehen.
Fotos: Land Rover
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 30. März 2018